Airbnb kauft eigene Aktien zurück

Start-up legt 100 Mill. Dollar auf den Tisch - Morgan Stanley reduziert Anteil an US-Vermittlungsportal

Airbnb kauft eigene Aktien zurück

Der Übernachtungsvermittler Airbnb hat eigene Aktien im Wert von knapp 100 Mill. Dollar von Morgan Stanley zurückgekauft. Die Investmentbank reduziert ihre Beteiligung wegen interner Bestimmungen, hofft aber weiter auf eine Rolle bei einem künftigen IPO des Start-up.sp New York – Das Start-up Airbnb, ein Vermittlungsportal von Wohnungen, Ferienzimmern und anderen Schlafgelegenheiten, hat eigene Aktien für knapp 100 Mill. Dollar von Morgan Stanley zurückgekauft. Das berichten US-Medien unter Berufung auf Insider. Die Internetplattform hat seit ihrer Gründung 2008 mehr als 3 Mrd. Dollar bei privaten Investoren eingesammelt und soll aktuell über eine Akquisition in China nachdenken. Der Rückkauf eigener Aktien ist für ein Start-up auf Expansionskurs dagegen ungewöhnlich.Morgan Stanley, die vor zwei Jahren zu einer Bewertung von 10 Mrd. Dollar bei der Internetplattform eingestiegen war, habe sich bereits im zweiten Quartal von einem Teil ihrer Aktien von Airbnb getrennt, um internen Regeln bezüglich der Beteiligung an nicht börsennotierten Unternehmen zu entsprechen, heißt es. Nachdem das Internetportal in der jüngsten Finanzierungsrunde von Investoren mit rund 30 Mrd. Dollar bewertet wurde, war der Wert der Anteile der Investmentbank an Airbnb demnach über die intern festgelegte Obergrenze für den Umfang solcher Investments gestiegen. Morgan Stanley habe einen Gewinn eingestrichen, auch wenn Airbnb die Anteile wohl mit einem Abschlag zurückgekauft hat. Das Bankhaus ist weiter an dem Start-up beteiligt, wie aus Unterlagen der Aufsichtsbehörde SEC hervorgeht.Die Investmentbank dürfte sich von dem fortgesetzten Engagement bei Airbnb neben einer Wertsteigerung der Beteiligung auch eine Rolle bei einem möglichen Börsengang erhoffen. Der Rückkauf der eigenen Aktien durch Airbnb, die Morgan Stanley wohl ohne Probleme an eine dritte Adresse hätte weitergeben können, unterstreicht allerdings, wie penibel die üppig ausgestatteten Start-ups aus der milliardenschweren Gewichtsklasse der wegen ihrer Seltenheit so genannten “Unicorns” darauf achten, die Kontrolle nicht aus der Hand zu geben. Einhorn und ZirkuspferdEinen Börsengang scheuen “Einhörner” wie der Fahrdienstvermittler Uber, Airbnb oder der regierungsnahe Big-Data-Spezialist Palantir bisher wie der Teufel das Weihwasser, um nur die drei US-Start-ups mit einer Bewertung von zuletzt mehr als 20 Mrd. Dollar zu nennen. Der Instant-Messaging-Dienst Snap, der es zuletzt auf 18 Mrd. Dollar brachte, ist bisher die einzige Ausnahme. Im kommenden Frühjahr soll das Initial Public Offering zu einer Bewertung von mehr als 20 Mrd. Dollar erfolgen und rund 4 Mrd. Dollar einspielen, wie in den vergangenen Wochen in den Medien gestreut wurde.Kurz zuvor hatte das Start-up seinen Namen von Snapchat auf Snap verkürzt und eine eigene Brille mit Kamera auf den Markt gebracht. Beides soll nach Einschätzung von Marktbeobachtern sicherstellen, dass Snap in den Vorbereitungen für das IPO von Investoren nicht als sogenanntes “One-Trick Pony” – ein Zirkuspferd mit nur einer Nummer – verstanden wird. Bei einer Präsentation vor wenigen Wochen in Los Angeles hatte Airbnb-Chef Brian Chesky eine ähnliche Botschaft im Reisegepäck. Das Start-up werde in Zukunft nicht nur Unterkünfte, sondern alles um das Erlebnis einer Reise herum vermitteln, kündigte der CEO an. Durchaus möglich also, dass auch dieses Einhorn schon bald als Zirkuspferd mit erweitertem Repertoire an die Börse trabt.