Die Auslieferungen von zivilen Verkehrsflugzeugen sind bei Airbus in der ersten Hälfte des laufenden Jahres gleich geblieben. Wie der europäische Boeing-Wettbewerber mitteilte, seien in den ersten sechs Monaten 2022 insgesamt 297 Maschinen an Luftfahrtgesellschaften übergeben worden. Das entspricht exakt der Zahl für die erste Hälfte 2021.

Netto, also nach Stornierungen, lieferte der Hersteller mit Hauptsitz Toulouse und anderen Standorten, u.a. in Hamburg, 295 Flugzeuge im gleichen Zeitraum aus. Die Differenz von zwei Stück ist das Resultat der Sanktionen des Westens gegen Russland nach dessen Angriff auf die Ukraine im Februar. Im Detail betrifft das zwei Modelle der Langstreckenbaureihe A350-900. Diese waren ursprünglich für die Airline Aeroflot vorgesehen gewesen.

Für das gesamte Jahr strebt das Management von Airbus unter Führung von Guillaume Faury an, die Auslieferungszahl auf 720 Einheiten zu steigern. Im Jahr 2021 war es 611 Jets gewesen. Mit Blick auf den jüngsten Zwischenstand hat Airbus eine weite Strecke vor sich, um die Jahresvorgabe 2022 zu erreichen. Erfahrungsgemäß übergibt Airbus einen Großteil der Flugzeuge an Kunden in der zweiten Jahreshälfte.

Derweil schreitet die Produktion nach Unternehmensangaben voran. Das steht bei Faury an oberste Stelle. Der französische CEO will die monatliche Fertigungsrate für die Verkaufsschlagerbaureihe A320 bis Mitte nächsten Jahres auf 65 Maschinen erhöhen. Für die Zeit danach lotet der Konzern zusammen mit seinen Zulieferern noch die Möglichkeiten aus. Faury will die Monatsrate weiter heraufsetzen.

Das liegt daran, dass die Kurz- und Mittelstreckenmodelle stärker bei den Airlines gefragt sind als Langstreckenflugzeuge. Grund dafür ist der Verlauf der Corona-Pandemie. Nach den aufgehobenen Covid-19-Lockdowns in vielen westlichen Ländern erholt sich nach der Krise das Geschäft mit A320-Modellen zügig.