Airbus zahlt Strafe von 81 Mill. Euro

Börsen-Zeitung, 10.2.2018 sck München - In der Korruptionsaffäre um den Verkauf von Eurofighter-Kampfflugzeugen an Österreich hat Airbus einen Bußgeldbescheid der ermittelnden Münchner Staatsanwaltschaft akzeptiert. Die Strafermittler und der...

Airbus zahlt Strafe von 81 Mill. Euro

sck München – In der Korruptionsaffäre um den Verkauf von Eurofighter-Kampfflugzeugen an Österreich hat Airbus einen Bußgeldbescheid der ermittelnden Münchner Staatsanwaltschaft akzeptiert. Die Strafermittler und der Luftfahrtkonzern meldeten am Freitag nach Handelsschluss an der Börse, dass Airbus in dem Verfahren 81,2 Mill. Euro an die Behörde zahlt. Der Hersteller mit Hauptsitz in Toulouse legt Wert auf die Feststellung, dass damit eine Bestechung nicht eingeräumt sei. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelte in dem Fall seit 2012. Die Behörde ging dem Verdacht nach, dass Mitarbeiter des Konzerns (früher EADS) österreichische Amtsträger bestochen hätten, um einen Eurofighter-Großauftrag von Wien zu erhalten. Dabei ging es um eine Bestellung von 18 Flugzeugen dieses Typs im Jahr 2003. EADS hätte sich seinerzeit zu “Kompensationsgeschäften” im Wert von 4 Mrd. Euro für die Wirtschaft der Alpenrepublik verpflichtet. Airbus bestritt diese Vorwürfe, die auch 2017 der österreichische Verteidigungsminister erhob. Gegen Airbus wird in anderen Bestechungsverfahren in Frankreich und in Großbritannien ermittelt. Im Herbst warnte Konzernchef Tom Enders vor hohen Strafen in diesen Fällen.