Chipanlagen

Aixtron-Geschäft boomt

Die Chipproduzenten schreiben fleißig Aufträge. Aixtron profitiert vor allem vom Boom der Elektromobilität und dem Hunger nach Ladekapazitäten. Der Kurs des MDax-Konzerns eilt zu neuen Rekorden.

Aixtron-Geschäft boomt

Nachfrage nach Anlagen von Aixtron boomt

Vorstand hebt Prognose an – Aktienkurs auf Rekordhoch

ak Köln

Das Geschäft von Aixtron brummt. Der Anlagenhersteller für die Halbleiterindustrie meldete am Donnerstag den höchsten Auftragseingang in einem Quartal seit mehr als einer Dekade. Vor allem für Chips in der Leistungselektronik – zum Beispiel für die Produktion von Ladesäulen – sind die Beschichtungsanlagen von Aixtron aktuell sehr gefragt. Das Unternehmen unterstützt nach eigenen Angaben derzeit mehrere Großkunden beim Aufbau von Produktionsstätten, in denen Halbleiter für die Leistungselektronik in großem Stil gefertigt werden sollen. Der Auftragseingang zog im zweiten Quartal um 17% auf 178 Mill. Euro an.

Als Folge des Booms hob der Vorstand die Erwartungen für das Gesamtjahr an. Die Prognosespanne für Auftragseingang und Umsatz liegen jetzt 20 Mill. Euro höher als bisher. Aixtron geht von Bestellungen im Wert zwischen 620 und 700 Mill. Euro aus – im ersten Halbjahr wurden bislang 318 Mill. Euro erreicht. Der Umsatz soll zwischen 600 und 660 Mill. Euro landen. Die Margenziele wurden beigehalten.

Die Investoren reagierten begeistert auf die Zahlen und Aussichten. Die Aktien des Konzerns verteuerten sich am Donnerstag Vormittag um mehr als 10% und lagen im MDax damit weit vorne. Geradezu explodiert ist im zweiten Quartal die Ebit-Marge, die nach 17% im Vorjahreszeitraum jetzt 26% erreichte und damit auf dem angepeilten Niveau für das Gesamtjahr (25 bis 27%) lag. Die Probleme mit fehlenden Exportlizenzen scheinen behoben. Die Behörden hatten im Herbst Nachbesserungen und zusätzliche Schutzmechanismen gefordert, damit die Aixtron-Anlagen nur dafür verwendet werden können, wofür sie bestellt worden sind. Das hatte die Zahlen zum Jahresstart belastet. Ein großer Teil der ausstehenden Exportlizenzen sei inzwischen erteilt und die Anlagen ausgeliefert worden, berichtete der Vorstand jetzt.

Zwischen die hohen Steigerungsraten im Halbjahresbericht mischt sich ein temporärer Absturz: Der Free Cash-flow lag Ende Juni bei -80 Mill. Euro. Die Aixtron-Führung begründete das mit signifikanten Abflüssen, um die Vorräte zu erhöhen und damit für die Auslieferungen im zweiten Halbjahr gewappnet zu sein.

Aixtron hat in den vergangenen zwölf Monaten intensiv in den Ausbau der Belegschaft investiert. Die Zahl der Beschäftigten stieg um knapp ein Drittel auf jetzt gut 1.000 Menschen.

Personen Seite 12
Aixtron
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20232022
Auftragseingang318283
Auftragsbestand412314
Umsatz251191
Ebit4831
Periodenergebnis4431
Free Cashflow-8027
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