Aktionäre unterstützen Rettungsplan von Centrosolar

Auffällig geringe Präsenz auf der Hauptversammlung

Aktionäre unterstützen Rettungsplan von Centrosolar

jur München – Das Solarunternehmen Centrosolar kommt bei seinen Restrukturierungsbemühungen einen weiteren Schritt voran. Auf der Hauptversammlung am 22. Mai haben die Aktionäre dem Maßnahmenpaket zur Rettung der Gesellschaft zugestimmt. Konkret heißt das nun, dass in einem ersten Schritt das Grundkapital der Gesellschaft von 20,3 Mill. Euro auf 0,8 Mill. Euro herabgesetzt werden wird, vermeldete Centrosolar am Mittwochabend. Dadurch verringert sich die Anzahl der Aktien im Verhältnis 25:1.In der Folge soll das Kapital über die Sacheinlage der Anleihegläubiger und eines Nachrangdarlehens als Debt-to-Equity-Swap deutlich erhöht werden. Dem entsprechenden Vorgehen hatten die Anleihe-Investoren – Centrosolar hatte 2011 eine Mittelstandsanleihe über 50 Mill. Euro emittiert – in zweiter Sitzung am Dienstag zugestimmt (vgl. BZ vom 22. Mai). Aus den ehemaligen Gläubigern werden damit die größten Anteilseigner. Der Deal erhöht das Grundkapital um 6,3 Mill. Euro auf 7,1 Mill. Euro und senkt gleichzeitig die Verschuldung um 60%, wie die Gesellschaft mitteilt.In einem dritten Schritt erteilten die Aktionäre die Zustimmung, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrechten durchzuführen, bei der mit 5 Millionen Stückaktien das Grundkapital nochmals fast verdoppelt werden kann. Alle Beschlüsse wurden mit mehr als 98% Zustimmung der abgegebenen Stimmen gefasst. Auffällig ist jedoch eine extrem geringe Präsenz auf der Aktionärsversammlung, nur rund 3% des Grundkapitals waren in München vor Ort. Ein Unternehmenssprecher führt dies darauf zurück, dass 100% der Anteile im Streubesitz liegen.Operativ hat Centrosolar bereits eine Reihe von Maßnahmen zum Turnaround in dem durch Überkapazitäten geprägten Markt eingeleitet. So wurde auch die Sparte Solarglas verkauft. Es verbleibt der Verkauf kleinerer Solar-Dachanlagen über den Großhandel und das Handwerk sowie die eigene Produktion von Solarmodulen.