Von Stefan Paravicini, New YorkDie geplante Megafusion von Dow Chemical und DuPont, vor allem aber die bereits in Aussicht gestellte Aufspaltung von DowDuPont in drei börsennotierte Konzerne erfreut sich unter aktivistischen Investoren immer größerer Aufmerksamkeit. Nachdem die Hedgefonds Third Point und Glenview Capital bereits im Mai Kritik an den Aufspaltungsplänen geäußert hatten, haben Jana Partners und Trian Fund Management laut US-Medienberichten jetzt ebenfalls Bedenken angemeldet.Konkret geht es den Investoren um die Sparte Dow Corning, die Silikone unter anderem für die Verwendung in Waschmitteln herstellt. Das ehemalige Joint Venture von Dow Chemical und Corning, das Dow Ende 2015 am gleichen Tag übernommen hat, an dem auch die Pläne für den Zusammenschluss mit DuPont öffentlich gemacht wurden, soll nach den bisherigen Plänen für die Aufspaltung von DowDuPont der künftigen Dow Chemical zugeschlagen werden. Hier wird das Geschäft mit Bedarfsstoffen der heute bestehenden Dow und DuPont gebündelt. Dow Corning wäre gemessen an den aktuellen Bewertungen für das Materials-Geschäft von Wettbewerbern künftig rund 12 Mrd. Dollar wert. Als Teil des Spezialchemiekonzerns, der ebenfalls aus dem Merger mit anschließender Aufspaltung von Dow und DuPont hervorgehen soll, würde Dow Corning dagegen auf 20 Mrd. Dollar taxiert, hat Daniel Loeb von Third Point bereits im Mai vorgerechnet. Glenview schloss sich der Position damals an. Ego und BullshitDer Fokus der Aufspaltung sollte auf der richtigen Zahl von Unternehmen mit den richtigen Assets und nicht auf dem Ego von Dow-Chef Andrew Liveris liegen, erklärte Barry Rosenstein von Jana Partners jetzt dem “Wall Street Journal”. “BS (Bullshit, Red.)”, antwortete Liveris dem Blatt, darauf angesprochen. Zusammen mit Trian, deren Gründer Nelson Peltz die Kritik an den Aufspaltungsplänen teilt, kontrollieren die Aktivisten 3,6 % an Dow Chemical.