PUSH-OUT SCORE

Aktivisten drängen den Ebay-Boss aus dem Amt

Sechs weitere große US-Führungswechsel des Jahres erfolgten nach Druck durch Elliott, Starboard & Co

Aktivisten drängen den Ebay-Boss aus dem Amt

ds Frankfurt – Wenn aktivistische Investoren auf den Plan treten, tickt die Uhr für viele CEOs. Die Chefs von Aramark, Bed Bath & Beyond, Newell Brands, Symantec, Conduent und Arconic haben dies bereits im laufenden Jahr erlebt. Am 25. September gab nun Ebay bekannt, dass Devin N. Wenig seinen CEO-Posten nach rund vier Jahren bei dem Online-Auktionshaus aufgibt.Ebay steht unter Druck der aktivistischen Investoren Elliott und Starboard. Haben sie den Ebay-Boss rausgedrängt? Der Push-out Score des Forschungsdienstleisters Exechange (siehe Fußnote oben), der den Druck auf ausscheidende CEOs auf einer Skala von 0 bis 10 misst, zeigt für Wenigs Abgang 10 Punkte an, was auf enormen Druck hinweist.Wenigs Alter ist mit 52 Jahren recht niedrig. Punkt 1 für den Push-out Score. Sein Abtritt erfolgte einen Tag vor dem Bekanntmachungsdatum. Das ist dramatisch und somit Punkt 2. Der Grund für den Führungswechsel ist nicht ganz verständlich. Punkt 3. Ebay-Chairman Thomas Tierney sagte: “Aus verschiedenen Gründen glauben sowohl Devin als auch der Board, dass ein neuer CEO das Beste für das Unternehmen ist.” Auf Druck von Elliott und Starboard hatte Ebay zwei neue Boardmitglieder aufgenommen. Die Umstände des Chefwechsels sind herausfordernd. Punkt 4. Elliott und Starboard hatten Ebay unter Druck gesetzt, ihr StubHub-Ticketing- und Rubrikengeschäft abzustoßen. Geld statt Lob und DankDie Nachfolge wirft Fragen auf. Punkt 5. Interimistisch muss CFO Scott F. Schenkel einspringen, während ein neuer CEO intern und extern gesucht wird. Form und Sprache der Bekanntmachung ergeben die Punkte 6 und 7. In der Ankündigung von Ebay mit Sitz in San José, Kalifornien, erhält Wenig keine Anerkennung für konkrete und quantifizierte Erfolge, kein ausdrückliches Wort des Dankes, kein Wort des Bedauerns und keine guten Wünsche. Unterdessen erhält er Abfindungsleistungen, wie sie für eine Kündigung durch den Arbeitgeber festgelegt sind. Somit besteht kein begründeter Zweifel, dass er unter äußerstem Druck geht, und der Push-out Score wird auf volle 10 Punkte erhöht. Einen Tag nach seinem Abgang twitterte Wenig: “In den letzten Wochen wurde deutlich, dass ich nicht auf der gleichen Seite wie mein neuer Board war. Immer wenn das passiert, ist es für alle das Beste, die Seite zu wenden.”Auch die CEOs der sechs eingangs genannten Unternehmen traten unter Einfluss von Aktivisten ab. Aramark-CEO Eric Foss (Push-out Score: 10) wurde von Mantle Ridge in die Zange genommen. Der CEO von Bed Bath & Beyond Steven Temares (Push-out Score: 10) hatte Stress mit Legion Partners, Macellum Advisors und Ancora Advisors. Newell-Brands-CEO Mike Polk (Push-out Score: 7) musste unter Druck von Starboard und Carl Icahn weg. Auch Symantec-CEO Greg Clark (Push-out Score: 9) saß Starboard im Nacken. Conduent-CEO Ashok Vemuri (Push-out Score: 8) spürte Druck von Carl Icahn. Und Arconic-CEO Chip Blankenship (Push-out Score: 9) stand unter Einfluss von Elliott.