Alcatel-Lucent offenbart erneut Milliardeverlust

Konzernchef muss gehen - Dividende gestrichen

Alcatel-Lucent offenbart erneut Milliardeverlust

wü Paris – Der Telekomausrüster Alcatel-Lucent ist im vergangenen Jahr wieder tief in die Verlustzone gerutscht, nachdem ein Jahr zuvor erstmals seit der Fusion von Alcatel und Lucent 2006 ein schmaler Gewinn angefallen war. Grund für den hohen Verlust sind zum einen Abschreibungen. Zum anderen liefen die Geschäfte des Telekomausrüsters, der unter einer scharfem Wettbewerb leidet, in Europa und China schlechter.Allein im vierten Quartal verbuchte der Konzern einen Verlust von 1,37 Mrd. Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 868 Mill. Euro erzielt wurde. Der Nettoverlust im Gesamtjahr fiel mit rund 1,4 Mrd. Euro deutlich höher als erwartet aus. So hatten Analysten laut Reuters im Schnitt mit einem Nettoverlust von 474,8 Mill. Euro gerechnet. Konzernchef Ben Verwaayen nahm seinen Hut, nachdem er den versprochenen Turnaround binnen drei Jahren nicht nachhaltig erzielen konnte. Die Dividende wurde gestrichen.In Paris legte die Alcatel-Aktie trotz der schlechten Zahlen zunächst stark zu, da Investoren den angekündigten Rückzug von Verwaayen begrüßten. Am Nachmittag drehte das Papier jedoch deutlich ins Minus, sodass am Ende ein Rückstand von 4,2 % auf 1,23 Euro zu Buche stand. Konkrete Prognosen für 2103 gab Alcatel-Lucent nicht ab. Der Telekommarkt wird leicht verbessert erwartet, da vor allem chinesische Telekomanbieter wieder stärker investieren dürften. Gleichzeitig hofft Alcatel-Lucent, dass der US-amerikanische Markt sich stabil entwickelt.—– Personen Seite 16