Jack Ma, der Gründer des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, gilt als visionärer Lenker mit klaren Langfristperspektiven und ehernen Handlungsmaximen, die stets zum Erfolg führen. Schauen wir einmal, was er vom Online-Gaming hält, mit dem der Alibaba-Rivale Tencent führend unterwegs ist: “Alibaba würde sich lieber zu Tode hungern, als von Onlinespielen zu leben.” Das war im Jahr 2008. Zwei Jahre später hieß es nicht weniger plakativ: “Alibaba wird nicht einen Pfennig ins Geschäft mit Internetspielen stecken.” Es scheint aber nun eine erkenntnisbedingte Modifizierung der Totaldiät vorzuliegen. Alibabas Digital Media and Entertainment Group hat eine neue Gaming-Einheit gegründet und mit führenden Entwicklern und Managern aus der Szene prominent besetzt. Einen Originalton von Jack Ma gibt es dazu bislang nicht, aber der neue Spartenchef Zhang Zhonghui betont in einem Rundbrief an die Alibaba-Belegschaft, dass man Exzellenz im Sektor anstrebe und neue Onlinespiele mit großem Vermarktungspotenzial entwickeln wolle. Vom Hungertod Alibabas ist nicht die Rede.nh