Im DatenraumProduktfälschungen

Alles nur geklaut

Produktfälschungen sind ein einträgliches Geschäft. In manchen Fällen wissen Kunden, worauf sie sich einlassen, in anderen nicht. Dann kann es gefährlich werden.

Alles nur geklaut

Produktfälschungen

Alles nur geklaut

das Frankfurt

Eine Rolex für ein paar Dollar, angeboten auf einem Marktplatz unter freiem Himmel irgendwo in Südostasien. Oder Nike-Sneaker zum Dumpingpreis von fliegenden Händlern in einer x-beliebigen europäischen Metropole. So sieht das Klischee einer Produktfälschung aus. Dabei haben sich die professionellen Fälscher längst in allen Wirtschaftsbereichen und auf allen Vertriebswegen ausgebreitet – und ihre Machwerke sind für den Laien oft schwer zu erkennen.

Beispiel Autobranche: Bei Razzien zu gefälschten Mercedes-Ersatzteilen wurden unter anderem Luftfilter aus leicht entzündlichem Material, minderwertige Bremsteile und Bremsbeläge mit gefährlichen Materialien wie Blei und Arsen gefunden. Insgesamt haben Behörden im vergangenen Jahr weltweit 1,5 Millionen Produktfälschungen mit dem Stern beschlagnahmt, Tendenz steigend. Im Schnitt gebe es täglich zwei Razzien, führt Mercedes-Benz aus. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei sicherheitsrelevanten Teilen.

Mercedes-Benz verfolgt Fälschungen

Der Autohersteller hat ein eigenes Team, das Fälschungen und Markenrechtsverstößen nachgeht. Zunehmend würden auch Bauteile der teuren Produktlinien Maybach und AMG gefälscht – bis hin zum Nachbau ganzer Autos.

Vertrieben werden Fälschungen heutzutage stark über soziale Medien. Dort herrscht weitgehende Anonymität, und je nach Online-Plattform ist es für die Markeninhaber schwer, die problematischen Angebote löschen zu lassen. Mercedes-Benz ist es nach eigener Aussage im vergangenen Jahr in 212.000 Fällen gelungen, gefälschte Produkte sowie Inhalte, die gegen das Markenrecht verstoßen, offline zu nehmen. Denn minderwertige Teile gefährden nicht nur Menschenleben, sondern beschädigen auch das Renommee des Originalherstellers.