Alpenländer treiben Bechtle-Geschäft

Umsatz in Schweiz und Österreich steigt kräftig - Ausblick bestätigt - Besserung in E-Commerce-IT erwartet

Alpenländer treiben Bechtle-Geschäft

scd Frankfurt – Der IT-Dienstleister Bechtle ist im zweiten Quartal trotz der Krise gewachsen, wenn auch weniger kräftig als im ersten Quartal. Der Umsatz stieg um knapp 4 % auf 1,3 Mrd. Euro nach einem 9-prozentigen Plus in den vorangegangenen drei Monaten (vgl. BZ vom 9. Mai).Das besonders stark unter Druck geratene Geschäft der E-Commerce-IT war in den Monaten April bis Juni zwar rückläufig. Die entsprechenden Erlöse sanken um 6,6 % auf 417 Mill. Euro. Bechtle-CEO Thomas Olemotz sieht hier allerdings die Talsohle mittlerweile durchschritten. Auftragslage bessert sichWeitaus besser lief es in der größeren Sparte Systemhaus & Managed Services, deren Umsatz im Quartal um knapp ein Zehntel auf 894 Mill. Euro hochschnellte. Besonders stark war die Entwicklung des Bereichs, der unter anderem technische Lösungen für dezentrale Zusammenarbeit in virtuellen Umgebungen anbietet, in den Nachbarländern Österreich und Schweiz, wo der Umsatz um rund ein Drittel zulegte. In Deutschland betrug das Plus immerhin gut 6 %.Insgesamt liefen die internationalen Märkte für Bechtle im zweiten Quartal deutlicher schwächer als der deutschsprachige Raum (DACH-Region) – auch weil die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in Ländern wie Italien, Frankreich und Spanien restriktiver als in Deutschland waren. Das habe sich auch auf die E-Commerce-Sparte ausgewirkt, deren internationaler Anteil höher ausfalle, erklärte Bechtle. Olemotz rechnet mittlerweile aber auch jenseits der DACH-Region mit einer sukzessiven Normalisierung im zweiten Halbjahr, vorausgesetzt in der Coronakrise bleibe eine zweite Welle aus. Aktuell entwickle sich das Geschäft aber gut. Die bereits im Juni gute Auftragslage hat sich laut Olemotz im Juli fortgesetzt. Am Ausblick für 2020 halte Bechtle fest: Umsatz und Ergebnis sollen um jeweils mindestens 5 % zulegen. “Die Nachfrage nach IT-Infrastruktur und IT-Dienstleistungen ist auch und gerade in Zeiten von Corona gut”, so der CEO.Nach einem halben Jahr liegen die Erlöse konzernweit mit 2,67 Mrd. Euro um 6,6 % über dem Vorjahreswert. Das Vorsteuerergebnis kletterte um 8,3 % auf 109 Mill. Euro. Dies war auch Kosteneinsparungen zu verdanken, die auf die Krise zurückzuführen sind. So sanken die sonstigen Kosten, unter die auch Reise- und Kfz-Aufwendungen fallen, um 17,2 %. Der Konzernchef wies daher auch darauf hin, dass die Einsparungen in dieser Höhe nicht nachhaltig und der Situation geschuldet seien.Die Bechtle-Aktie verlor am Dienstag 2,7 %, hat seit Jahresbeginn aber um gut ein Drittel zugelegt.