Alstom erzielt Gewinnsprung

Vor der geplanten Fusion mit der Siemens-Transportsparte steigt die Dividende um 40 Prozent

Alstom erzielt Gewinnsprung

Der Zughersteller Alstom verbessert vor der geplanten Fusion mit der Transportsparte von Siemens seinen Produktmix und hofft angesichts der steigenden Ölpreise auf neue Aufträge aus dem Mittleren Osten. Die Aktionäre werden mit einer kräftig erhöhten Ausschüttung bei Laune gehalten.wü Paris – Alstom präsentiert sich vor der geplanten Fusion mit der Transportsparte von Siemens in glänzender Form. Der französische Zughersteller konnte mit den Ergebnissen seines Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahres 2017/18 die Erwartungen übertreffen. Er will nun die Dividende um 40 % auf 0,35 Euro je Aktie erhöhen und seine bereinigte Ebitda-Marge bereits im laufenden Geschäftsjahr auf 7 % verbessern, ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Sie betrug zuletzt 6,5 %, was einer Steigerung von 0,7 Prozentpunkten entspricht. Zu verdanken hat Alstom das auch einer Verbesserung des Produktmix. So betrug der Anteil von Schienenfahrzeugen am Auftragsbestand Ende März nur noch 49 %, während der Anteil margenreicher Aktivitäten wie Dienstleistungen und Signaltechnik den Großteil ausmachte.Der Umsatz des Herstellers der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge verbesserte sich um 9 % auf 7,95 Mrd. Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte 22 % auf 514 Mill. Euro zu, während das Nettoergebnis von 289 Mill. Euro auf 475 Mill. Euro stieg. Dabei profitierte Alstom auch vom Sparkurs. Die Neuauftragseingänge brachen zwar im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016/17, in dem der Zugkonzern besonders große Aufträge vor allem aus den USA verbucht hatte, um 28 % auf 7,18 Mrd. Euro ein. Konzernchef Henri Poupart-Lafarge hofft angesichts der steigenden Ölpreise wieder auf Großaufträge aus dem Mittleren Osten. Die steigenden Ölpreise würden einigen Ländern wieder zu mehr Spielraum verhelfen, erklärte er während einer Telefonkonferenz mit Analysten. Ein Ölpreis von 70 Dollar werde die Perspektiven für Länder wie Saudi-Arabien, Algerien und Kasachstan verändern. Dagegen macht sich Alstom nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran keine Hoffnungen mehr auf mögliche Aufträge aus der islamischen Republik, etwa für die Metro in Teheran. Alstom habe wie andere Konzerne wieder Kontakte aufgenommen, aber noch keine Verträge festgezurrt, sagte Poupart-Lafarge. Dieses Potenzial werde jetzt nicht zum Tragen kommen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Poupart-Lafarge einen Umsatz von rund 8 Mrd. Euro. Gegenüber Reuters erklärte er, dass rund 800 Mill. Euro der 2,6 Mrd. Euro, die Alstom im Oktober für den Ausstieg aus drei Energie-Gemeinschaftsunternehmen mit General Electric erhalten wird, für eine im Rahmen der Fusion mit Siemens Mobility geplante Sonderdividende von je 4 Euro je Aktie dienen sollen. Mit dem Rest will der französische Zughersteller sein Eigenkapital stärken.