Alzchem legt dank Spezialchemie weiter zu
Alzchem legt dank Spezialchemie weiter zu
Alzchem legt dank Spezialchemie zu
dpa-afx Trostberg
Das Chemieunternehmen Alzchem hat trotz des schwierigen Konjunkturumfelds im dritten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um gut 6% auf rund 137 Mill. Euro, teilte der im SDax notierte Konzern am Donnerstag in Trostberg mit. Alzchem profitierte von einer steigenden Nachfrage nach Spezialchemie-Produkten, an denen der Konzern prozentual mehr verdient. In diesem Bereich habe etwa das gute Geschäft mit Kreatin-Produkten für Lebensmittel und Tierernährung Schub gegeben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um rund ein Fünftel auf knapp 30 Mill. Euro zu. An den Zielen für das Gesamtjahr hält Alzchem fest.
Ergebnis über Markterwartung
Das operative Ergebnis liegt laut Analyst Volker Bosse von der Baader Bank 5% über den Markterwartungen. Die Quartalszahlen bestätigten seine Einschätzung, dass die langfristige Investitionsstory von Alzchem intakt sei und weiteres Bewertungspotenzial bieten dürfte. Unter dem Strich blieb im Sommerquartal ein Gewinn von 16,3 Mill. Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen Überschuss von 12,4 Mill. erzielt.
Für das Gesamtjahr peilt das Management weiterhin einen Umsatz von etwa 580 Mill. Euro und ein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) von 113 Mill. Euro an. Im Vorjahr hatten die Trostberger Erlöse von über 554 Mill. und ein Ergebnis von gut 105 Mill. erwirtschaftet.
An der Börse kam die Quartalsbilanz gut an. Die Aktie gewann am Vormittag fast 8% und gehörte am Donnerstag zu den größten Gewinnern im Kleinwerteindex SDax. Seit dem Jahreswechsel hat sich das Papier um rund 180% verteuert.
Neue Anlage für Nitroguanidin
Derweil verläuft die Erweiterung der Produktionskapazitäten für Nitroguanidin in Deutschland dem Unternehmen zufolge wie geplant. Die chemische Verbindung wird unter anderem als Baustein für Pflanzenschutzmittel, als Treibmittel zur Auslösung von Airbags und als Hauptbestandteil für Treibladungen in Munition genutzt. Die neue Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 in Betrieb gehen.
Zudem suchen die Trostberger nach einem Standort für eine zusätzliche Nitroguanidin-Produktionsanlage in den USA. Das Unternehmen werde für ein geeignetes Grundstück drei bis vier mögliche Standorte analysieren, hieß es. Die Suche soll bis spätestens Ende 2026 und der mögliche Bau bis Ende 2029 abgeschlossen sein.
