Amadeus erlebt Erholung des internationalen Reiseverkehrs
Die Erholung des internationalen Reiseverkehrs hat zu Jahresbeginn weiter an Fahrt aufgenommen, wie die Quartalszahlen von Amadeus belegen. Der weltweit führende Betreiber von Buchungsplattformen und IT-Systemen für die Reisebranche hat in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Anstieg bei den Reservierung von Flugreisen von 33% registriert, wie der Konzern mit Geschäftszentrale in Madrid am Dienstag mitteilte. Allerdings lag das Volumen noch 25% unter dem Niveau von 2019, vor Ausbruch der Corona-Pandemie.
Amadeus erlebt Erholung des Reiseverkehrs
Führender Betreiber von Buchungssystemen steigert Quartalsumsatz um 43%
ths Madrid
Vor einem Jahr gab es in manchen Regionen noch Einschränkungen wegen des Virus, besonders in Asien. Daher wuchs der Verkehr im Raum Asien-Pazifik mit 150% am stärksten. Aber auch in Westeuropa, dem größten Markt von Amadeus, stiegen die Flugreservierungen über die Systeme des Unternehmens gegenüber dem ersten Quartal 2022 um 44%. Auch die Hotelreservierungen legten gegenüber 2022 um ein Drittel zu.
Der Flugverkehr trug etwas mehr als die Hälfte zum Konzernumsatz von 1,3 Mrd. Euro im ersten Quartal bei, ein Anstieg von 43% gegenüber dem Vorjahr. Amadeus profitierte von Tariferhöhungen und neuen Vertragspartnern, wie den Airlines ITA, Air India oder Etihad, die den Ausfall der russischen Linien infolge des Krieges mehr als ausgleichen konnten. Das Betriebsergebnis (Ebitda) stieg um 72% auf 510 Mill. Euro und der bereinigte Gewinn um 188% auf 273 Mill. Euro.
Der Cashflow hat sich auf 273 Mill. Euro mehr als verdoppelt und das Unternehmen nutzte dies, um die Schulden um mehr als 10% auf 2 Mrd. Euro zu reduzieren, was dem 1,1-fachen des Ebitda der letzten zwölf Monate entspricht. Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten.
Im April und Anfang Mai hätte sich der positive Trend am Reisemarkt fortgesetzt, berichtet der CEO von Amadeus, Luis Maroto, vor Analysten. Für den Rest des Jahres erwartet er ein „etwas schwächeres Wachstum bei den Buchungen“, was auch daran liegt, dass mit den stärkeren letzten Quartalen des Vorjahres verglichen wird.
Der Umsatztreiber seien die Low-Cost-Flieger, so Maroto. Aber auch die Geschäftsreisen erholen sich, wenn auch weiterhin nicht so stark wir der Tourismus. In Asien gäbe es trotz des starken Wachstums der letzten Monate weiter großes Potential durch den Nachholbedarf nach Corona.
Beim Ausblick ist Amadeus vorsichtiger als manche Analysten. „Wir erwarten für dieses Jahr eine weitere Erholung, aber wir erwarten noch nicht, das Niveau von 2019 zu erreichen“, kommentierte Maroto. Die Erholung nach dem Stillstand der Branche wegen der Pandemie hat Amadeus an der Madrid Börse einen Kursgewinn seit Jahresbeginn von 30% beschert. Der Konzern kommt auf einen Marktwert von 28,5 Mrd. Euro.
