Amerikaner bieten mehr als Dätwyler

Börsen-Zeitung, 29.7.2016 wb Frankfurt - Der Schweizer Industriekonzern Dätwyler ist bei seiner Offerte für den britischen Elektronikgroßhändler Premier Farnell überboten worden. Die von BoA Merrill Lynch beratene US-Gruppe Avnet macht ein 12 %...

Amerikaner bieten mehr als Dätwyler

wb Frankfurt – Der Schweizer Industriekonzern Dätwyler ist bei seiner Offerte für den britischen Elektronikgroßhändler Premier Farnell überboten worden. Die von BoA Merrill Lynch beratene US-Gruppe Avnet macht ein 12 % höheres Angebot. Sie bewertet Premier Farnell mit 868 Mill. Pfund inklusive Nettoschulden (Enterprise Value).Avnet offeriert 185 Pence in bar je Premier-Farnell-Aktie. Das Angebot der Eidgenossen, das aus der Zeit vor dem Brexit-Votum stammt (vgl. BZ vom 15. Juni), lag bei gut 1 Mrd. sfr oder 165 Pence je Aktie. Es beinhaltet eine Prämie von 51 % auf den letzten Kurs vor Bekanntgabe des Vorhabens. Mit der Akquisition will Dätwyler, die von UBS beraten wird, zu einem der größten Lieferanten elektronischer Komponenten werden.Premier Farnell hat ihre Empfehlung für die Dätwyler-Offerte jetzt zurückgezogen, wie das Unternehmen mitteilt. Heute sollten die Aktionäre die Offerte von Dätwyler verabschieden. Das fällt nun flach. Dätwyler prüft, sich auf einen Bieterkampf mit einer höheren Bewertung einzulassen. Für ein erneutes Angebot müsste zur Generalversammlung eingeladen werden, was Wochen dauern dürfte. Die von einer Stiftung kontrollierte Dätwyler wollte zur Finanzierung das Kapital erhöhen.Premier Farnell setzte mit 4 500 Beschäftigten zuletzt 983 Mill. Pfund um und verdiente vor Steuern 57 Mill. Die an der Nyse notierte Avnet erlöste 27,9 Mrd. Dollar.