Multimetallanbieter

Anleger gehen nach bestätigter Prognose bei Aurubis auf Abstand

Der Multimetallanbieter Aurubis steht nach den ersten neun Monaten zum Gewinnziel im laufenden Geschäftsjahr. Anleger hat der Hamburger MDax-Konzern bei der Vorlage seines Zwischenberichts jedoch abgeschreckt.

Anleger gehen nach bestätigter Prognose bei Aurubis auf Abstand

Anleger gehen bei Aurubis auf Abstand

Multimetallanbieter bestätigt Prognose – Analyst: Versicherungszahlung schönt Ergebnis

ste Hamburg

Das Multimetallunternehmen Aurubis sieht sich weiterhin auf Kurs, das im April erhöhte Gewinnziel zu erreichen, das ein um Bewertungseinflüsse bereinigtes Vorsteuerergebnis zwischen 450 und 550 (i.V. 532) Mill. Euro vorsieht. Doch Anleger gingen nach dem am Montag bestätigten Ausblick und nach Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal im Ende September ablaufenden Geschäftsjahr 2022/2023 auf Abstand. Die Aktie sackte am Montag in der Spitze um 10,9% auf 75,26 Euro ab, womit auch im bisherigen Kalenderjahr ein Verlust zu Buche stand. Aurubis war größter Tagesverlierer im MDax.

Dabei lag das im Vorjahresvergleich um 5% auf 406 Mill. Euro gesunkene bereinigte Vorsteuerergebnis in den ersten neun Monaten auf Höhe der von dem Unternehmen erfassten durchschnittlichen Analystenschätzung, wie die Baader Bank anmerkte, die die Aurubis-Aktie bei einem unveränderten Kursziel von 110 Euro weiterhin zum Kauf empfiehlt.

Analyst: Versicherungszahlung schönt Ergebnis

Das Unternehmen sprach von einem “starken” Ergebnis, das vor allem von deutlich gestiegenen Schmelz- und Raffinierlöhnen für Konzentrate, einer signifikant höheren Aurubis-Kupferprämie, einer sehr hohen Nachfrage nach Gießwalzdraht bei gestiegenen Preisen sowie höheren Erträgen aus Raffinierlöhnen durch den gestiegenen Einsatz von Recyclingmaterial profitiert habe.

Für Gegenwind sorgten den Angaben zufolge ein deutlicher Rückgang der Schwefelsäureerlöse, ein niedrigeres Metallergebnis, eine gesunkene Nachfrage nach Flachwalzprodukten sowie inflationsbedingt gestiegene Kosten. Zudem belasteten Kosten für die Umsetzung strategischer Wachstumsprojekte. Aurubis will bis Ende des Geschäftsjahres 2025/26 rund 1,2 Mrd. Euro in acht strategische Wachstumsprojekte investieren. Dass Aurubis im dritten Quartal bei um 17% auf unter 4,2 Mrd. Euro gesunkenen Umsatzerlösen ein um gut ein Fünftel erhöhtes bereinigtes Vorsteuerergebnis von 115 (95) Mill. Euro verbuchte, lag neben niedrigeren Energiekosten aufgrund gesunkener Gas- und Strompreise auch an einer Versicherungserstattung im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe im Juli 2021 am Standort Stolberg. Diese wirkte sich Unternehmensangaben zufolge mit rund 15 Mill. Euro positiv aus. Ein Morgan-Stanley-Analyst, der seine Einschätzung der Aurubis-Aktie bei “Equal Weight” und einem Kursziel von 93 Euro beließ, meinte, um die Effekte der Versicherungszahlung bereinigt seien die Erwartungen verfehlt worden. Auch der Barmittelzufluss sei schwächer als erwartet ausgefallen. Das Vorsteuerergebnis des Konzerns erscheine besser, als es gewesen sei. Zudem gebe es mit dem bestätigten Geschäftsjahresausblick keine Überraschungen.

Aurubis-Vorstandschef Roland Harings hingegen betonte, das Unternehmen bleibe auf Erfolgskurs und erziele selbst bei einem 40-tätigen Wartungsstillstand im bulgarischen Werk Pirdop “überzeugende Ergebnisse”. Den Ergebniseffekt der Ende Juni planmäßig abgeschlossenen Wartungsarbeiten, in die 60 Mill. Euro investiert wurden, bezifferte der Konzern mit rund 20 Mill. Euro.

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