Private Equity

Apollo investiert Rekordsumme in Europas Energieinfrastruktur

Apollo investiert 2025 rekordverdächtige 17 Mrd. Dollar in europäische Energieinfrastruktur. Nach der Beteiligung am deutschen Stromnetz erwirbt der Finanzinvestor jetzt Anteile an einem britischen Meereswindpark vom dänischen Offshore-Entwickler Orsted.

Apollo investiert Rekordsumme in Europas Energieinfrastruktur

Apollo setzt Rekordbetrag auf Europa

Finanzinvestor steckt 17 Mrd. Dollar in Windparks, Stromnetze und Kernkraftwerke

cru Frankfurt

Apollo investiert im Jahr 2025 mehr Kapital in europäische Energieinfrastruktur als jemals zuvor. Der US-Finanzinvestor beteiligt sich für 6,5 Mrd. Dollar mit 50% am britischen Meereswindpark „Hornsea 3“ des dänischen Offshore-Projektentwicklers Ørsted und finanziert die Hälfte der noch ausstehenden Baukosten für das Projekt, wie jetzt mitgeteilt wurde. Das Volumen der neuen Apollo-Beteiligungen an europäischer Energieinfrastruktur steigt damit in diesem Jahr auf den Rekordwert von 17 Mrd. Dollar.

In Deutschland hat sich Apollo für 3,2 Mrd. Euro im Verbund mit dem Energiekonzern RWE am Übertragungsnetzbetreiber Amprion aus Dortmund beteiligt. Und für den französischen Energiekonzern EDF stellte Apollo eine Finanzierung von 4,5 Mrd. Pfund für das britische Kernkraftwerk „Hinkley Point C“ bereit. Auf der Private-Equity-Konferenz Superreturn im Juni in Berlin hatte Apollo-Chef Jim Zelter angekündigt, in den nächsten zehn Jahren 100 Mrd. Dollar in Deutschland zu investieren.

Für Versicherer Athene geeignete Investments

Für Apollo eignen sich die Energieinfrastrukturinvestments mit ihren im Voraus berechenbaren Erträgen besonders gut, um sie dem hauseigenen Versicherungskonzern Athene regulierungskonform ins Portfolio zu legen. Nach Fertigstellung des Ørsted-Windparks wird der Strom für 15 Jahre zu vertraglich festgelegten Festpreisen verkauft. Während dieser Zeit erhält Apollo den Großteil der Einnahmen, die aus dem staatlichen Fördervertrag kommen; der Vertrag greift nach Inbetriebnahme der Anlage. Laut Analysten übernimmt Ørsted im Rahmen des Deals das gesamte Risiko von Verzögerungen und Kostenüberschreitungen.

Der Kurs der Ørsted-Aktie, der sich seit Ende 2024 wegen des Gegenwinds durch die Trump-Regierung in den USA halbiert hat, verharrte am Dienstag nahezu unverändert bei 114 dkr, obwohl der Deal mit Apollo ein Vertrauensbeweis für Ørsted ist und die Kapitalbasis der Dänen deutlich verbessert. Geschäftsmodell des Konzerns ist es, Meereswindparks zu entwickeln und dann Anteile zu verkaufen, um neue Projekte zu finanzieren. Mehrheitseigner ist der dänische Staat.

Finanzielle Erholung von Ørsted zeichnet sich ab

Die Beteiligung an „Hornsea 3“ ist zusammen mit der kürzlich abgeschlossenen Kapitalerhöhung von 9 Mrd. Euro ein Wendepunkt für die finanzielle Erholung von Ørsted. Der Verkauf von Unternehmensteilen ist Teil eines von CEO Rasmus Errboe geplanten Desinvestitionsprogramms, das er nach seinem Amtsantritt für die Sanierung des Konzerns startete. Die Ereignisse in den USA, die das Unternehmen in eine Krise stürzten, überschatteten diesen Plan jedoch. Das Management von Ørsted hofft, dass der Apollo-Deal die Rückkehr zur Normalität markiert.