Künstliche Intelligenz

Apple springt auf den KI-Zug von Google auf

Apple steht offenbar vor einer weiteren Vereinbarung mit Alphabet über die Nutzung einer Google-Software auf ihren iPhones. Diesmal geht es um Gemini AI.

Apple springt auf den KI-Zug von Google auf

Apple steht Medienberichten zufolge vor einer Vereinbarung mit Alphabet, um die Google-KI(künstliche Intelligenz)-Software Gemini in das neue Betriebssystem iOS18 zu implementieren, die für die nächste Generation von iPhones vorgesehen ist. Wie Bloomberg berichtet, arbeitet Apple auch an eigenen KI-Modellen, die aber ähnlich wie bei anderen Smartphone-Herstellern, die solche Geräte zuletzt auf dem Mobile World Congress in Barcelona gezeigt hatten, auf dem Gerät selbst installiert werden sollen. Gemini AI solle dagegen Cloud-basiert funktionieren und generative Inhalte wie Bilder und Texte auf Basis von Benutzerbefehlen (Prompts) bereitstellen.

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hei Frankfurt

Milliarden an Umsatz

Mit OpenAI, die in Kooperation stark von Microsoft unterstützt wird, hatte Apple ebenfalls verhandelt, heißt es. Eine Vereinbarung mit der Alphabet-Tochter Google würde indes an ältere Lizenzvereinbarungen anknüpfen, bei denen der Technologieriese aus Cupertino auf die Technologie des Suchmaschinengiganten gesetzt und teilweise Eigenentwicklungen zur Seite gelegt hatte. Das gilt vor allem für die Google-Suche, die als Voreinstellung im Safari-Browser von Apple gewählt ist. Die Einstellung ist umsatzrelevant für Apple, denn Alphabet zahlt jährlich einen hohen Milliardenbetrag, um diese Art der Nutzerführung zu gewährleisten. Auch Google Maps hat Apple lizenziert, denn die Killer-App ist global auf Milliarden Smartphones installiert und gilt als leistungsfähiger als der Kartendienst von Apple.

Während Apple mit Gemini AI Einblick in neueste Entwicklungen bei künstlicher Intelligenz gewinnt und auch im Wettbewerb mit dem Erzrivalen Samsung auf eine Ebene kommt, ist ein Abkommen für Google womöglich noch wichtiger, denn die Suchmaschine ist damit erneut mit einer Software, die weitgehend außer Konkurrenz steht, auf einen Schlag bei Milliarden von Nutzern erstklassig platziert – erst recht, sobald auch ältere iPhones ein Upgrade auf iOS18 vollziehen.

Damit ginge auch das KI-Rennen zwischen Alphabet und Microsoft in eine neue und entscheidende Runde. Denn der Windows-Konzern hat die OpenAI-Software ChatGPT in die Suchmaschine Bing integriert, um Marktanteile im lukrativen Suchmaschinenmarkt zu gewinnen, und hat dabei zumindest bei den Suchanfragen anfangs große Wachstumssprünge zulasten von Google gemacht. Allerdings haben zahlreiche Nutzer inzwischen ChatGPT, das im App Store ebenso verfügbar ist wie im Playstore von Google, auch direkt auf ihre Smartphones und Tablets geladen. Ein potenzieller Hemmklotz für eine Vereinbarung von Apple mit Alphabet sind mögliche Bedenken der Kartellwächter, die vor allem die Dominanz bestimmter Apps kritisch sehen.

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