Aramco bereitet Projektstopp vor

Börsen-Zeitung, 20.10.2020 md Frankfurt - Saudi Aramco, der weltgrößte Ölproduzent, und Saudi Basic Industries (Sabic) haben entschieden, den geplanten Bau einer petrochemischen Fabrik, deren Kosten auf rund 20 Mrd. Dollar geschätzt werden, "neu zu...

Aramco bereitet Projektstopp vor

md Frankfurt – Saudi Aramco, der weltgrößte Ölproduzent, und Saudi Basic Industries (Sabic) haben entschieden, den geplanten Bau einer petrochemischen Fabrik, deren Kosten auf rund 20 Mrd. Dollar geschätzt werden, “neu zu bewerten”. Wie die vom saudischen Staat kontrollierte Aramco – der Mutterkonzern von Sabic – weiter mitteilt, prüfen die Konzerne, ob nicht in den bestehenden Raffinerien und Chemiewerken zusätzliche Kapazitäten, etwa durch Anbauten, geschaffen werden können. Die Entscheidung fällt in einem Umfeld, in dem in der gesamten Ölindustrie neue Projekte streng auf ihre Notwendigkeit hin begutachtet werden. Grund ist der Einbruch der Nachfrage nach Öl, der schwache Preise zur Folge hat, sowie nach petrochemischen Erzeugnissen infolge der Corona-Pandemie, der die Unternehmen dazu zwingt, stärker auf ihre Liquidität zu achten. Diese war bei Aramco durch die Übernahme von 70 % der Anteile an Sabic im Vorjahr für rund 69 Mrd. Dollar strapaziert worden. Seit Dezember 2019 werden Aktien von Aramco an der Börse Tadawul in Riad gehandelt. Der Börsengang brachte dem Unternehmen umgerechnet 23,1 Mrd. Euro ein; es ist damit das größte IPO der Geschichte. Im Streubesitz befinden sich allerdings nur 1,5 % der Anteile.