ArcelorMittal konstatiert Verunsicherung nach Brexit
cru Frankfurt – Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal hat von der jüngsten Erholung der Preise am Stahlmarkt und einer anziehenden Nachfrage profitiert. Der Luxemburger Konzern beobachtet aber nach dem Votum Großbritanniens zum Austritt aus der EU verstärkte Unsicherheiten über die wirtschaftliche Entwicklung. Dennoch hält Konzernchef Lakshmi Mittal an seinen Jahreszielen fest, hieß es am Freitag anlässlich der Vorlage der Halbjahresbilanz. Demnach soll der operative Gewinn für das laufende Jahr bei über 4,5 Mrd. Dollar liegen – nach 5,2 Mrd. Dollar im Vorjahr.Im zweiten Quartal verdoppelte sich der operative Gewinn nahezu und lag mit 1,77 Mrd. Dollar deutlich über den Erwartungen der meisten Analysten. Der Kurs der Aktie legte deshalb zeitweise um mehr als 6,4 % auf 5,81 Euro zu. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit binnen fünf Monaten verdoppelt auf fast 18 Mrd. Euro.Im Juni sind die Stahlpreise indes wieder leicht gesunken. “Das Preisumfeld bleibt stabil, allerdings mit einigen Abwärtsrisiken”, sagte Finanzchef Aditya Mittal. Er verwies insbesondere auf den weiterhin großen Umfang der Importe von preisgünstigem Stahl aus China, die auch den deutschen Wettbewerbern wie Thyssenkrupp zu schaffen machen. Trotz der Antidumping-Strafzölle der EU und der USA seien die Exporte von Stahl aus China im ersten Halbjahr um 9 % gestiegen.—– Wertberichtigt Seite 6