Ardian kauft Fernwärmefirma Nevel

Börsen-Zeitung, 4.11.2020 cru Frankfurt - Europas größter Finanzinvestor Ardian, der auch mit einer Minderheitsposition am Oldenburger Versorger EWE beteiligt ist, hat jetzt den finnischen Fernwärmeanbieter Nevel Oy erworben. Laut Finanzkreisen...

Ardian kauft Fernwärmefirma Nevel

cru Frankfurt – Europas größter Finanzinvestor Ardian, der auch mit einer Minderheitsposition am Oldenburger Versorger EWE beteiligt ist, hat jetzt den finnischen Fernwärmeanbieter Nevel Oy erworben. Laut Finanzkreisen liegt der Unternehmenswert (Enterprise Value) inklusive Schulden bei etwa 650 Mill. Euro – auf Basis des 2020 erwarteten bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 25,5 Mill. Euro. Damit handelt es sich um einen der Top-10-Private-Equity-Deals in Europa 2020. Der Ankauf erfolgt über den 6 Mrd. Euro schweren Infrastructure Fund V von Ardian, der auch mit 26 % an der EWE AG beteiligt ist.Eine entsprechende Einigung wurde mit dem bisherigen Eigentümer, der Vapo-Gruppe, erzielt. Nevel macht mit rund 130 Experten rund 100 Mill. Euro Umsatz und will die Aktivitäten in Finnland, Schweden und Estland ausbauen. Mit Nevel tätigt Ardian bereits die fünfte Investition in der Region und erhöht die verwaltete installierte Heiz- und Stromkapazität in den nordischen Ländern auf 1,8 Gigawatt.Die Gesamtleistung setzt sich zusammen aus rund 500 Megawatt Wind- und 1 350 Megawatt Heizkapazität in Finnland, Norwegen, Schweden und Estland. Nevel sowie die weiteren Erneuerbare-Energien-Investments von Ardian in Nordeuropa sollen künftig durch Enordic unterstützt werden, eine Investitionsplattform für nachhaltige Energie. Nevel besitzt und betreibt mehr als 150 Heiz- und Kraftwerke und über 40 Fernwärmenetze in Finnland, Schweden und Estland sowie eine digitale Betriebsplattform.Das Unternehmen erzeugt jährlich 1,6 Terawattstunden an Energie und will ab 2023 CO2-neutral produzieren. Ardian Infrastructure und Enordic beabsichtigen, das Angebot von Nevel auszuweiten und die Umweltfreundlichkeit sowie Effizienz der Heizwerke und Fernwärmenetze weiter zu erhöhen, teilte die Beteiligungsgesellschaft mit.