Infrastruktur

Atlantia plant Milli­arden-Investi­tionen

Der italienische Infrastrukturkonzern Atlantia firmiert künftig als Mundys und verfolgt ehrgeizige Pläne für den Neuanfang.

Atlantia plant Milli­arden-Investi­tionen

bl Mailand – Der italienische Infrastrukturkonzern Atlantia stellt sich nach dem Rückzug von der Börse neu auf und will in den kommenden Jahren weltweit 10 bis 11 Mrd. Euro investieren. Vizepräsident Alessandro Benetton sagte, man wolle in Mobilität und Nachhaltigkeit investieren. Benetton vertritt die Familienholding Edizione, die 57,8% der Anteile des Konzerns hält, der 2022 auf einen Umsatz von 7,4 Mrd. Euro kam und künftig unter dem neuen Namen Mundys firmiert.

Die damalige Atlantia war Ende 2022 von der Börse genommen worden. Neben Edizione sind an Mundys die Turiner Sparkassenstiftung CrT (5%) und Blackstone (37%) beteiligt. Blackstone will eigenen Angaben zufolge langfristig bei Mundys engagiert bleiben und zusammen mit Edizione weiteres Kapital für künftige Akquisitionen zur Verfügung stellen. Laut Alessandro Benetton strebt das neue Unternehmen, das die Autobahngesellschaft Autostrade per l’Italia (Aspi) verkauft hat, einen Neuanfang an. Zum Portfolio von Mundys gehören Flughäfen (unter anderem Rom und Nizza), Autobahnbetreiber in Spanien, Frankreich, Argentinien, Brasilien, Chile und in den USA, der Zahlungsdienstleister Telepass und die frühere Siemens-Verkehrstechniksparte Yunex.

Die frühere Atlantia war infolge des Einsturzes der Autobahnbrücke von Genua im August 2018 in die Kritik geraten und musste sich auch aufgrund des massiven öffentlichen Drucks von Aspi trennen. Nach längeren Diskussionen nahm Alessandro Benetton als Vertreter einer neuen Generation der Familie eine Neuausrichtung vor und leitete den Rückzug von der Börse ein.