Auch Zulieferer Carcoustics wird nach China verkauft

Alpinvest stößt letztes Direktinvestment an Dare ab

Auch Zulieferer Carcoustics wird nach China verkauft

wb Frankfurt – Die chinesische Liaoning Dare Industrial Company (Dare) übernimmt Carcoustics aus Leverkusen, einen Mittelständler, der auf die Lärm- und Wärmedämmung von Autos spezialisiert ist.Die Bewertung wird nicht genannt. Sie wird auf Basis des operativen Ergebnisses (Ebitda) von etwa 30 Mill. Euro auf bis zu 200 Mill. Euro taxiert. Einer Mitteilung zufolge wurden die Verträge zu der Transaktion jetzt unterzeichnet. Die Investmentbank Rothschild hat Verkäufer Alpinvest beraten. Für diesen ist Carcoustics die letzte verbliebene Direktbeteiligung. Die Firma ist schon seit 2001 als Buy-out aus Illbruck Automotive im Portfolio. Der Investor, früher bekannt als NIB Capital, wurde getragen von den holländischen Pensionskassen PGGM und ABP und ging 2011 mit Assets von 32 Mrd. Dollar unter Verwaltung an Carlyle. Heute ist Alpinvest ausgerichtet auf Beteiligungen an Fonds, Secondaries und Co-Investments.Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio von Dare umfasst einer Mitteilung zufolge industrielle Dieselmotoren, Innenraumteile für Fahrzeuge, CNC-Hochdruck-Waschanlagen sowie Finanzdienstleistungen. Mit dem Ableger Fuxin Dare Automotive Parts, der in Shenzhen börsennotiert ist, beliefert Dare die Autoindustrie mit Lenkhilfepumpen, Ölpumpen für automatisierte Schaltgetriebe, Getriebepumpen sowie bürstenlosen Servolenk- und Gleichstrommotoren. Zu den wichtigsten Kunden zählen GM, BAIC, Iveco, Nissan sowie Shanghai Automotive.Carcoustics setzte zuletzt mit 1 800 Beschäftigten 280 Mill. Euro um. Die Firma ist an zehn Produktionsstandorten in acht Ländern präsent. Ein Anlauf zum Verkauf war vor zwei Jahren gescheitert. Das Bundeskartellamt hat jüngst gegen Autozulieferer eine Kartellstrafe wegen Preisabsprachen verhängt, darunter auch Carcoustics.Größter Deal aus dem Reich der Mitte ist dieses Jahr bisher hierzulande der Roboterhersteller Kuka, der für 4,2 Mrd. Euro an Midea geht. Insbesondere für Private Equity sind Chinesen ein attraktiver Exitkanal.