Aufschwung bei Tom Tailor lässt auf sich warten

Modekonzern enttäuscht mit Quartalszahlen

Aufschwung bei Tom Tailor lässt auf sich warten

ste Hamburg – Der Modekonzern Tom Tailor hat im zweiten Quartal einen auf 1,9 (i.V. 1,3) Mill. Euro erhöhten Verlust verbucht. Die bereinigte Ebitda-Marge lag mit 6,6 (7,6) % unter dem Vorjahresniveau, nach dem ersten Halbjahr steht eine auf 5,2 (6,0) verminderte Umsatzrendite zu Buche. Hauptgründe für den Rückgang seien ein gestiegener Personalaufwand sowie Kosten im Zusammenhang mit dem Flächenausbau. Bereinigungen betrafen Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit dem Kostensenkungs- und Effizienzprogramm “Core”, wie das Unternehmen mitteilte.Tom Tailor bekräftigte zwar die Gesamtjahresprognose eines bereinigten Ebitda auf Vorjahresniveau bei leicht steigenden Umsatzerlösen. Dabei werden erste positive Ergebniseffekte aus den Programmen “Core” und “Pole Position” unterstellt. Anleger gingen dennoch auf Abstand: Die Tom-Tailor-Aktie, die im bisherigen Jahresverlauf fast ein Drittel an Wert verloren hat, gab gestern um 4 % auf 3,45 Euro nach.Ein Baaderbank-Analyst sprach von schwachen Quartalszahlen, Turnaround-Zeichen seien nicht zu erkennen. Auf vergleichbarer Fläche hätten die Marken Tom Tailor Retail und Bonita sinkende Umsätze verbucht. Der Konzern verwies auf die allgemein rückläufige Entwicklung im stationären Handel. Vorstandschef Dieter Holzer erklärte, der Strukturwandel erfordere, Geschäftsabläufe zu beschleunigen und Aktivitäten im stationären Handel und E-Commerce zu verknüpfen.Umgesetzte Projekte des ersten Halbjahres seien die Erweiterung der Kooperation mit dem Onlinehändler Zalando und die Einführung des “Click & Collect-Service” in Deutschland, der Kunden die Online-Bestellung von Waren und Abholung in einer Filiale ermögliche. Im Rahmen des “Core”-Programms habe man sich auf die Neuverhandlung von Mieten und die Schließung von Läden fokussiert. Bonita habe die Vertriebsorganisation gestrafft und Produktlinien neu ausgerichtet.