Aufschwung ist im Maschinenbau angekommen

Mehr als 3 Prozent Wachstum erwartet

Aufschwung ist im Maschinenbau angekommen

hek Frankfurt – Die Investitionskonjunktur ist weltweit in Fahrt gekommen. Das beschert den deutschen Maschinenbauern einen kräftigen Aufschwung. Vor allem die Auslandsaufträge haben angezogen. Das Geschäftsklima erreiche mittlerweile Spitzenwerte, stellt die Helaba in einem Branchenfokus klar.In den Jahren nach 2012 habe der deutsche Maschinenbau lange keinerlei Dynamik gezeigt. “Dies hat sich 2017 grundlegend geändert”, betont der Autor Stefan Mütze. Demnach zeichnet sich für das laufende Jahr ein Produktionsanstieg von 3,3 % ab. Damit bleibt die Branche allerdings hinter dem Wachstum der Hersteller aus China und Japan und auch hinter dem Weltmarkt, der um 6 % zulegen dürfte, zurück. Impulse durch DigitalisierungFür 2018 erwartet die Helaba ein Produktionsplus von 3,5 % für die deutschen Maschinenbauer und ein Wachstum des Weltmarkts von 4 %. Größere Bremseffekte durch die verzögerte Regierungsbildung in Deutschland werden bislang nicht befürchtet. Für 2019 erwartet die Landesbank eine Fortsetzung des Branchenaufschwungs. Für Impulse sorgten der technologische Nachholbedarf und die Digitalisierung der Produktionsprozesse.Nach den Schätzungen des Branchenverbands VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) steigt im laufenden Jahr die Produktion der deutschen Hersteller real um 3 % auf 207 Mrd. Euro, und fürs kommende Jahr ist ebenfalls ein Plus von real 3 % auf dann 212 Mrd. Euro geplant. China holt weiter aufDank der robusten Nachfrage sei im Oktober die Auslastung der Betriebe auf hohe 87,9 (i.V. 84,6) % gestiegen. Als normal gelten rund 86 % Auslastung. Für die Landtechnikhersteller konstatiert die Helaba eine deutliche konjunkturelle Besserung, und bei Bau- und Baustoffmaschinen sei die langjährige Krise überwunden. Die Werkzeugmaschinenbauer profitierten von den weltweit anspringenden Investitionen.Aktuell kommen gut 15 % der weltweiten Ausfuhren aus Deutschland. China hole mit Riesenschritten auf und belege jetzt Platz 2 mit über 13 %. Damit sei absehbar, dass Deutschland den Titel des Maschinen-Exportweltmeisters auf absehbare Zeit verlieren wird, meint die Landesbank.Der deutsche Maschinenbau sei zwar global aufgestellt, doch bleibt die Europäische Union mit einem Exportanteil von fast der Hälfte die wichtigste Absatzregion. Dass der Export in die EU in den ersten neun Monaten 2017 mit 3,3 % weit schwächer gestiegen ist als die gesamten Ausfuhren mit 7,4 % bringt die Landesbank mit einer statistischen Untererfassung des innereuropäischen Handels in Verbindung und rechnet mit einer nachträglichen Korrektur nach oben. Vorteile durch US-ReformDie US-Steuerreform, die zu einer deutlichen Absenkung der Körperschaftsteuer führt, und die stärkere Investitionstätigkeit würden die Chancen für deutsche Unternehmen in den Vereinigten Staaten weiter verbessern. Die protektionistischen Tendenzen spiegelten sich bislang nicht in den Geschäftszahlen wider. “Die US-Wirtschaft dürfte kaum auf die wettbewerbsfähigen Maschinen made in Germany verzichten könnten”, betont die Studie.Um fast ein Viertel ist die Maschinenausfuhr nach China im bisherigen Jahresverlauf gestiegen. Dieser Markt ist mit einem Exportanteil von fast einem Zehntel inzwischen fast so groß wie die USA. “Auch 2018 wird es hier für die deutschen Maschinenbauer aufwärts gehen, da das Land seine Industrie für die Herstellung höherwertiger Güter fit machen möchte”, erwartet die Helaba.