Aumovio startet mit Börsenwert von 3,5 Mrd. Euro in den Handel
Aumovio-Spinoff schafft Mini-Mehrwert
Abspaltung von Continental startet mit Börsenwert von 3,5 Mrd. Euro in den Handel
cru Frankfurt
Zwei sind mehr als eins: Die Aktie des von Continental abgespaltenen Autozulieferers Aumovio ist mit einer Marktkapitalisierung von 3,5 Mrd. Euro als separat gelistetes Unternehmen an der Börse in Frankfurt in den Handel gestartet. Der erste Kurs wurde am Donnerstag an der Frankfurter Börse mit 35 Euro festgestellt und bröckelte danach etwas ab auf zeitweise 34,64 Euro. Die Continental-Aktie notierte bei zeitweise 58,46 Euro und damit um 20% niedriger mit einem Wert von 11,4 Mrd. Euro. Die vorherige Marktkapitalisierung des Gesamtkonzerns hatte 14,6 Mrd. Euro betragen. Federführend mit dem Spinoff betraut waren Goldman Sachs und J.P. Morgan.
Für die Eigner, darunter vor allem die Familie Schaeffler als Großaktionär mit 46% an Aumovio und Continental, hat sich damit im Vergleich zum Vortag der Wert zumindest geringfügig um 2% erhöht. Die Familie Schaeffler unterliegt einer Haltefrist von sechs Monaten. Im Aufsichtsrat von Aumovio ist Schaeffler mit Schaeffler-CEO Klaus Rosenfeld sowie Aufsichtsratschef und Miteigentümer Georg F. W. Schaeffler vertreten.
„Kleiner, präziser, schneller"
Vor dem Läuten der Börsenglocke in Frankfurt sagte Aumovio-CEO Philipp Hirschheydt: „Wir sind hier, um unsere Unabhängigkeit zu erklären. Wir haben uns gewandelt – von einer Abteilung einer größeren Organisation zu einem fokussierten, eigenständigen Unternehmen. Kleiner, präziser, schneller,“ Immerhin geht es bei dem schuldenfreien Konzern um die neue Nummer 9 in der Rangliste der größten Autozulieferer der Welt mit Bremsen, Fahrwerken und Fahrzeugelektronik sowie 86.000 Beschäftigten und 19,6 Mrd. Euro Umsatz, der langfristig auf mehr als 24 Mrd. Euro steigen soll. Die bereinigte Ebit-Marge von zuletzt 2,7% soll sich verdreifachen. Mittelfristig sollen 10 bis 30% vom Ergebnis ausgeschüttet werden.
Der Spinoff ist Teil der Neuordnung von Europas Autoindustrie, die mit US-Zöllen, verschärftem Wettbewerb aus China und hohen Arbeits- und Energiekosten in Europa kämpft. Continental, ZF Friedrichshafen und Bosch schließen Fabriken, während Hersteller wie Audi und Porsche ihre Produktpaletten überarbeiten und zusätzlich die Kosten senken.