Aurelius kontert Hedgefonds-Angriff

Größter Unternehmensverkauf und mehr Dividende

Aurelius kontert Hedgefonds-Angriff

jh München – Aurelius hat zum Gegenschlag gegen den US-amerikanischen Hedgefonds und Leerverkäufer Gotham City ausgeholt. Die Münchner Beteiligungsgesellschaft, die sich auf Sanierungsfälle konzentriert, kündigte am Dienstag ihren bisher größten Unternehmensverkauf an und verdoppelte den Dividendenvorschlag. Der Aktienkurs von Aurelius reagierte mit einem Sprung um 11,6 % auf 47,23. Ende März hatte, wie berichtet, eine Attacke von Gotham den Kurs in der Spitze von 65 Euro um fast die Hälfte abstürzen lassen. Dirk Markus, der Vorstandsvorsitzende von Aurelius, sagte, Gotham habe ihre Short-Position mittlerweile aufgelöst.Der Hedgefonds wirft Aurelius unter anderem Ungereimtheiten in der Bilanzierung vor und errechnete deutlich niedrigere Substanzwerte als die Beteiligungsgesellschaft. Aurelius widerspricht und kündigte nun an, die Tochtergesellschaft Secop für 185 Mill. Euro an die japanische Nidec-Gruppe zu verkaufen. Gotham hatte für Secop einen Wert von maximal 17,5 Mill. Euro angesetzt, ihn aber eher bei null vermutet. Mit dem Verkauf, der in den nächsten Monaten vollzogen werden soll, steigert Aurelius nach eigenen Angaben das in Secop investierte Kapital um rund das 11-Fache. Secop war 2010 aus der Übernahme der Sparte Haushaltskompressoren von der dänischen Danfoss-Gruppe entstanden. Das Unternehmen sei zu einem weltweit tätigen Anbieter von Spezialkompressoren für Kühl- und Gefriergeräte ausgebaut worden. Mehr Transparenz angestrebtAurelius rechnet aus dem Verkauf mit einem positiven Ergebniseffekt von rund 100 Mill. Euro. Deshalb und “aufgrund fortgeschrittener Pläne für weitere Verkäufe in den kommenden Monaten” verdoppelte der Vorstand den Dividendenvorschlag von 2 (i.V. 2,45) auf 4 Euro je Aktie.Vorstandschef Markus plant weitere Schritte, um Vertrauen zu gewinnen: “Wir machen uns viele Gedanken, wie wir uns transparenter machen können.”