Multimetallanbieter

Aurubis bekennt sich mit neuen Investitionen zum Standort Hamburg

Der Multimetallanbieter Aurubis bekennt sich mit weiteren Investitionen von rund 330 Mill. Euro zum Werksstandort Hamburg. Zugleich weitet der MDax-Konzern aber auch das Budget für seine ehrgeizigen Wachstumspläne in Nordamerika aus.

Aurubis bekennt sich mit neuen Investitionen zum Standort Hamburg

Aurubis bekennt sich zum Standort Hamburg

Multimetallanbieter weitet Investitionen um 330 Mill. Euro aus – Budget für künftiges US-Werk ebenfalls aufgestockt

ste Hamburg

Aurubis bekennt sich vor dem Hintergrund großer Wachstumsambitionen in Nordamerika mit neuen Investitionen von 330 Mill. Euro zum Produktionsstandort Hamburg. Wie der in der Hansestadt ansässige und von einem schweren Metallbetrug erschütterte Multimetallanbieter am Dienstag gut eine Woche vor Veröffentlichung der Bilanz für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2022/23 mitteilte, genehmigte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 5. Dezember zwei neue Projekte für das norddeutsche Werk.

Demnach sind rund 300 Mill. Euro für den Bau einer neuen Anlage zur Edelmetallverarbeitung vorgesehen, die ihren Betrieb bis Ende 2026 aufnehmen, die Produktionskapazität im Edelmetallbereich signifikant ausweiten und die Werkssicherheit stärken soll. Zudem will Aurubis, einer der weltweit führenden Anbieter von Nichteisenmetallen und Kupferrecycler, Umweltschutzeinrichtungen verstärken und rund 30 Mill. Euro in die Erweiterung einer Anlage zur Reduzierung diffuser Emissionen in der Primärkupferproduktion investieren.

Aktienkurs gibt nach

Die Aurubis-Aktie rutschte nach Bekanntwerden der Investitionsvorhaben am Dienstag um bis zu 6,5% auf 71,04 Euro ab. Die neuen Pläne gehen über die Ankündigungen beim Kapitalmarkttag des MDax-Unternehmens im Juni hinaus. Damals hatte Aurubis von acht Wachstumsprojekten gesprochen, in die bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025/26 insgesamt 1,2 Mrd. Euro investiert würden. Inwiefern sich die erwarteten operativen Ergebnisbeiträge aller Projekte verändern, will Aurubis nach Angaben eines Konzernsprechers im Rahmen der Bilanzvorlage am Mittwoch kommender Woche erläutern. Bei der Investorenveranstaltung waren positive Ebitda-Beiträge ab dem Geschäftsjahr 2024/25 avisiert worden, die sich bis 2029/30 auf 1,3 Mrd. Euro kumulieren und damit die geplanten Investitionsausgaben übertreffen sollten. Die Umsetzung der Wachstumsprojekte werde sich positiv auf die Brutto-Marge des Konzerns auswirken.

Weitere Projekte

Aurubis verwies am Dienstag darauf, dass zusammen mit bereits zuvor genehmigten Projekten mehr als 750 Mill. Euro in das Werk in Hamburg investiert würden. Zu diesen bereits gebilligten Projekten gehört eine mit 100 Mill. Euro veranschlagte weitere Auskopplung von CO2-freier Industriewärme. 190 Mill. Euro sollen in das Projekt "Complex Recycling Hamburg" fließen, mit dem Aurubis ab 2025 etwa 30.000 Tonnen zusätzliches Recyclingmaterial sowie in größerem Umfang interne komplexe Hüttenzwischenprodukte verarbeiten will. Zudem sind rund 40 Mill. Euro zur Vorbereitung des Einsatzes von Wasserstoff anstatt Erdgas in der Metallbehandlung sowie 95 Mill. Euro für den bislang größten turnusmäßigen Wartungsstillstand des Aurubis-Werks Hamburg im kommenden Frühjahr vorgesehen.

Strategie bestätigt

Aurubis-Vorstandschef Rolang Harings sagte, mit seinen Entscheidungen für die Investitionsprojekte bekräftige der Aufsichtsrat seine Unterstützung der Aurubis-Wachstumsstrategie. Alle Projekte seien "ein starkes Bekenntnis zum Aurubis-Standort Hamburg, der zentral für den Erfolg unseres Hüttennetzwerks ist". Die ausgeweiteten Investitionen in Hamburg gehen einher mit großen Wachstumsambitionen des Konzerns in den USA. Den Angaben zufolge stimmte der Aufsichtsrat nun auch einer Aufstockung des Budgets für den Bau des Recyclingwerks in Richmond im US-Bundesstaat Georgia um 16% auf rund 740 Mill. Euro zu.

Expansion in Nordamerika

Diese Ausweitung sei aufgrund von inflationsgetriebenen Kosten sowie komplexeren Bauanforderungen erforderlich, so der Konzernsprecher. Aurubis will auch in Nordamerika zu einem vollintegrierten Kupferproduzenten aus Recyclingmaterialien werden. Die erste auf Multimetall-Recycling spezialisierte Sekundärhütte in den USA soll im zweiten Halbjahr 2024 in Betrieb gehen, ein Erweiterungsbau 2026. Weiter will der Konzern, wie am Dienstag ebenfalls bekannt wurde, knapp 15 Mill. Euro investieren, um am bulgarischen Standort Pirdop die Kapazitäten des größten betriebseigenen Solarparks in Südosteuropa nahezu zu verdoppeln.

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