Aus RWE International wird Innogy SE

Netzbetreiber geht im vierten Quartal an die Börse

Aus RWE International wird Innogy SE

cru Düsseldorf – Der RWE-Konzern ist dem für das vierte Quartal geplanten Börsengang der bisher RWE International heißenden Tochtergesellschaft einen weiteren Schritt näher gekommen. Das Unternehmen, das die Geschäfte mit den Stromnetzen, dem Vertrieb und der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien umfasst, firmiert seit der Eintragung ins Handelsregister am gestrigen Donnerstag offiziell als “Innogy SE”.Die Umfirmierung sei ein weiterer Schritt zur Umsetzung der neuen Struktur der Innogy, teilte der Konzern mit. “Wir haben mit der strategischen Ausrichtung bereits begonnen, schon jetzt treffen wir wichtige Entscheidungen für unser künftiges Wachstum”, sagte RWE-Chef Peter Terium, der zum Jahreswechsel an die Spitze von Innogy rückt und den Posten an der Spitze der alten RWE dann abgibt.So habe Innogy erst vor wenigen Tagen den deutschen Solar- und Batteriespezialisten Belectric Solar & Battery Holding GmbH für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag übernommen. Innogy werde so auf einen Schlag zu einem internationalen Spieler auf dem Markt für Freiflächen-Solarkraftwerke und Batteriespeichertechnologien. Ein weiteres Beispiel für zukunftsweisende Technologien sei die Innogy-Beteiligung Heliatek aus Dresden: Die organischen, extrem leichten und flexiblen Solarfolien von Heliatek ließen sich elegant in Gebäudefassaden integrieren oder auf Glasflächen laminieren und schafften so neue Einsatzmöglichkeiten in der Solarindustrie.Innogy hat ihren Sitz wie auch RWE in Essen, macht rund 46 Mrd. Euro Umsatz und beschäftigt künftig 40 000 Mitarbeiter. Beim Mutterkonzern bleiben die Kohle- und Gaskraftwerke sowie der Energiehandel. Rund 10 % der Innogy sollen separat an der Börse gelistet werden, RWE will aber auf Dauer die Mehrheit behalten. Auf Dividendenzahlungen der Tochter ist der Konzern auch angewiesen: Innogy steht für rund 80 % des operativen Gewinns. Primär neue AktienInnogy will bei dem Börsengang primär neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung verkaufen. Wenn das gelingt, sind 10 % der Anteile an der RWE-Tochter in Händen neuer Aktionäre. Ob RWE parallel dazu einen kleinen Teil ihrer Innogy-Aktien abstößt, hängt von der Stimmung an der Börse ab. An die Börse begleitet wird Innogy federführend von Goldman Sachs und der Deutschen Bank, in der zweiten Reihe stehen Bank of America Merrill Lynch, UBS, Credit Suisse und BNP Paribas.