Automobilgeschäft treibt Rheinmetall an

Konzern erhöht die Prognose leicht - Aktie im Plus

Automobilgeschäft treibt Rheinmetall an

cru Düsseldorf – Rheinmetall wird vor allem dank der Geschäfte in der Sparte für Automobilkomponenten optimistischer, aber auch das Rüstungsgeschäft läuft positiv. Der operative Gewinn und der Auftragseingang sind in der ersten Jahreshälfte besser als erwartet ausgefallen. Deshalb peilt der Konzern nun ein organisches Umsatzwachstum von rund 6 % anstatt wie bisher 4 bis 5 % an, erklärte das Unternehmen in Düsseldorf. Die operative Rendite soll nun bei rund 6,5 % statt bisher bei 6,3 % herauskommen und damit über dem Vorjahresniveau liegen.”Wir haben das erste Halbjahr erfolgreich abgeschlossen. Deshalb können wir jetzt die Latte etwas höher legen”, erklärte Vorstandschef Armin Papperger. Im ersten Halbjahr legten die Erlöse um 8 % auf 2,8 Mrd. Euro zu und das operative Ergebnis schnellte um 30 % auf 134 Mill. Euro nach oben. Schnelleres WachstumDer Prognoseanhebung liegt vor allem die gute Entwicklung in der Automotive-Sparte zugrunde. Basierend auf den aktuellen Expertenprognosen für die Entwicklung der weltweiten Autoproduktion, die von einer Steigerung in diesem Jahr um 1,8 % ausgehen, erwartet Rheinmetall in der Sparte Automotive nun ein Umsatzwachstum von 6 % bis 7 % – doppelt so viel wie bisher, wie dem aktuellen Zwischenbericht zu entnehmen ist. Auch Rüstung läuft gutAuch das Rüstungsgeschäft läuft: In Deutschland folgen dem wiederholten Bekenntnis der Bundesregierung zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 2 % des Bruttoinlandsprodukts laut Rheinmetall nun Taten. 2017 werde der deutsche Verteidigungshaushalt auf 37 Mrd. Euro steigen. Gegenüber 2016 bedeute dies einen nominalen Zuwachs um 2,7 Mrd. Euro. Für 2018 sei eine weitere Steigerung der Ausgaben auf 38,5 Mrd. Euro vorgesehen.Der Kurs der im MDax notierten Rheinmetall-Aktie reagierte auf die Prognoseerhöhung mit einem Plus von zeitweise 1,6 % auf 86,57 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit binnen zweieinhalb Jahren auf 3,8 Mrd. Euro verdoppelt.Die Erhöhung der Verteidigungshaushalte in Deutschland und Europa scheint laut Analysten der DZ Bank dazu geführt zu haben, dass mehr rentable Aufträge eingehen. Die Sparte Defence habe im zweiten Quartal hohe Auftragseingänge verzeichnet, und angesichts der jüngst angekündigten Orders dürfte sich dies im dritten Quartal fortsetzen. Der Großteil der Bundeswehraufträge sei vor der Sommerpause bzw. den Bundestagswahlen erteilt worden. Jetzt sei mit mehr internationalen Aufträgen zu rechnen, wovon die Margen mit der üblichen Verzögerung profitieren sollten.In der Auto-Sparte dürfte Rheinmetall laut DZ Bank vom Trend hin zur Elektromobilität profitieren, da sich der Wertanteil von Elektroantrieben je Auto verdoppeln könnte. Zudem setze sich in der Sparte die solide Dynamik fort, und die Entwicklung in China könnte zusätzlich Auftrieb geben.