Spezialist für Gasfedern

Autozulieferer Stabilus streicht 450 Stellen

Stabilus will mit dem Abbau von 450 Stellen die eigene Wettbewerbsfähigkeit sichern. Das Sparprogramm soll bis 2026 umgesetzt werden und sich bereits ein Jahr später amortisieren.

Autozulieferer Stabilus streicht 450 Stellen

Der Autozulieferer Stabilus packt den Rotstift aus und streicht 450 Arbeitsplätze. Das Sparprogramm solle die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig sichern, teilte der Spezialist für Kofferraum-Gasfedern zur Begründung mit. „Wir pflücken hier vor allem die tief hängenden Früchte“, sagte Vorstandschef Michael Büchsner in einer Telefonkonferenz am Freitag. Es gehe auch um den Abbau von Hierarchien, schnellere Entscheidungen und eine Senkung der Betriebskosten.

Das Programm kostet in diesem Jahr rund 18 Mill. Euro, damit dürfte das Konzernergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) auf 25 Mill. Euro schrumpfen, nach einem Ergebnis von 72 Mill. Euro im Vorjahr. Die von Stabilus befragten Analysten hatten bisher fast mit dem Doppelten gerechnet. Der Umsatz soll hingegen wie geplant bei etwa 1,3 Mrd. Euro liegen. Die um Sondereffekte bereinigte Ebit-Marge soll von zuletzt 12% auf 11% sinken.

Aktienkurs fällt

An der Börse kamen die Nachrichten zum Wochenausklang schlecht an. Die im Kleinwerteindex SDax notierte Stabilus-Aktie büßte zeitweise am Freitag 5,4% ein und fiel auf 23,60 Euro, bevor am Nachmittag eine Erholung auf Werte um 24,30 Euro einsetzte. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier fast ein Fünftel verloren.

Das Management begründete die geplanten Einschnitte mit einem schwierigen Marktumfeld. Belastend wirkten sich ein schwaches weltweites Wachstum, anhaltend steigende Kosten und strukturelle Veränderungen in wichtigen Zielmärkten aus. Der Vorstand will nun die Organisation des Unternehmens straffen, die Personal- und Betriebskosten senken und Standorte zusammenlegen.

Amortisierung nach einem Jahr

Das Sparprogramm soll im Wesentlichen im kommenden Geschäftsjahr bis Ende September 2026 umgesetzt werden. Im Geschäftsjahr 2026/27 erwartet der Vorstand dadurch Einsparungen von rund 19 Mill. Euro. „Die Kosten des Transformationsprogramms werden sich planungsgemäß bereits nach einem Jahr amortisiert haben“, hob das Unternehmen hervor. Ab dem Geschäftsjahr 2027/28 erwartet das Management jährliche Kosteneinsparungen von rund 32 Mill. Euro.

Der Abbau von 450 Stellen dürfte den Angaben zufolge vor allem die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika (Emea) und Amerika treffen. Dabei will Stabilus Büro- und Produktionsflächen in Deutschland, den USA, in Singapur und Thailand verlagern und zusammenführen.

Im dritten Geschäftsquartal per Ende Juni hatte Stabilus Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis verzeichnet. Stabilus leidet schon länger unter schwächerer Nachfrage der großen Autobauer. Viele der Hersteller haben mit einem starken Absatzrückgang zu kämpfen – auch wegen einer schwachen Nachfrage auf dem wichtigen chinesischen Markt. Zudem macht den Automobilkonzernen die Zollpolitik der USA schwer zu schaffen.

Stabilus nach Sparprogramm unter Druck

Autozulieferer will 450 Stellen abbauen – Aktienkurs gibt nach

dpa-afx/Reuters Koblenz