Bahn geht auf Einkaufstour bei Zughersteller Siemens

Neue ICE-3-Variante für 1 Mrd. Euro bestellt

Bahn geht auf Einkaufstour bei Zughersteller Siemens

mic München – Die Deutsche Bahn bestellt 30 ICE-3-Züge für rund 1 Mrd. Euro bei der Siemens AG. Darüber hinaus bestehe die Option auf den Kauf von weiteren 60 Zügen, teilte die Bahn mit. Der stellvertretende Siemens-Vorstandsvorsitzende Roland Busch strich auf einer Pressekonferenz heraus, dass der Auftrag zeige, dass man gemeinsam große Dinge bewegen könne. Die Ausschreibung für die neuen Züge habe im Dezember gestartet, so dass das gesamte Verfahren nur ein halbes Jahr gedauert habe. Die Züge sollen ab Ende 2022 im Einsatz sein.Die neue ICE-Variante soll einen verbesserten Mobilfunkempfang ermöglichen, außerdem gibt es in jedem Zug Fahrradstellplätze. Die Einheiten können bis zu 320 Kilometer schnell fahren und werden daher vor allem auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken eingesetzt. Zuletzt hatte die Bahn dagegen mit dem ICE-4 auf etwas langsamere Züge gesetzt.Busch erklärte, der neue Zug basiere auf der Velaro-Plattform und laufe im Konzern unter dem Kürzel Velaro MS. Die Plattform sei außer in Deutschland in Spanien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und der Türkei unterwegs. Weitere Versionen führen in Russland und China. Weltweit seien es aktuell rund 1 000 Züge. Smart, digital, schnellBusch nutzte die Gelegenheit, dem anwesenden Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Bahn-Chef Richard Lutz nochmals die Bedeutung der Integration von Verkehrsträgern und der Digitalisierung vor Augen zu führen. Man brauche auch eine smarte und vor allem digitale Infrastruktur, sagte Busch. Die Bürger müssten über Apps die schnellste Strecke und das umweltfreundlichste Verkehrsmittel nicht nur finden können, sondern sollten auch gleich ein Ticket kaufen können. Mit Datenanalytik sei die Verfügbarkeit von Zügen zu erhöhen. Lutz erklärte, die neuen ICE-3-Züge steigerten die Kapazität um bis zu 25 %. Die Erholung der Fahrgastzahlen in der Coronakrise gehe schneller als gedacht. Die Zahl der Bahnreisenden liege nun bei 50 % bis 60 % im Vergleich zum Vorjahr. Scheuer zeigte sich über die Performance während der Pandemie ebenfalls zufrieden, betonte aber, man müsse wieder da hinkommen, dass Fahrgastrekorde gemeldet würden.