Bahn kürzt Planung wegen Brexit und Güterverkehr

Börsen-Zeitung, 14.12.2016 ge Berlin - Das britische Brexit-Votum und die Dauerkrise im Güterverkehr werden Umsatz und Ergebnis der Deutschen Bahn stärker belasten als bislang gedacht. Schon 2017 erwartet der Staatskonzern mit 2,15 Mrd. Euro ein...

Bahn kürzt Planung wegen Brexit und Güterverkehr

ge Berlin – Das britische Brexit-Votum und die Dauerkrise im Güterverkehr werden Umsatz und Ergebnis der Deutschen Bahn stärker belasten als bislang gedacht. Schon 2017 erwartet der Staatskonzern mit 2,15 Mrd. Euro ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) unter den angepeilten 2,2 Mrd. Euro. Beim Umsatz wird der bisherige Planwert von 44 Mrd. sogar um 2 Mrd. Euro verpasst. Hauptgrund ist die britische Bahn- und Bustochter Arriva, die im Zuge des geplanten Austritts des Landes aus der EU unter dem Kursverfall des britischen Pfunds leidet. Dies geht aus Planzahlen hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen. Danach werde auch die Güterbahn kaum aus der Krise kommen.Im zu Ende gehenden Jahr soll der operative Gewinn dank des Sparkurses mit gut 1,9 Mrd. Euro rund 100 Mill. höher ausfallen als bislang angestrebt. Der Umsatz werde allerdings mit knapp 41 Mrd. Euro die Planung um 1,7 Mrd. Euro verfehlen, heißt es in den Unterlagen. Auch für das Ende des Prognosezeitraums 2020 werden nunmehr bei Erlösen von etwas über 48 Mrd. Euro etwa 2 Mrd. weniger erwartet als angestrebt. Allein Arriva erziele mit 6 Mrd. Euro ein Viertel weniger – wodurch der Gewinn um ein Drittel geringer ausfallen dürfte. Dass der Konzerngewinn 2020 mit 3,4 Mrd. Euro in den Unterlagen dennoch nur leicht unter den bisherigen Schätzungen liegt, ist Folge eines harten Sparkurses. Bis 2021 soll mit dem neu aufgelegten Programm “Operative Exzellenz” (Opex) der Gewinn um 800 Mill. Euro angehoben werden.