Baozun plant Sekundärlisting an Hongkonger Börse

Onlinehändler aus China flankiert Nasdaq-Auftritt

Baozun plant Sekundärlisting an Hongkonger Börse

nh Schanghai – Der E-Commerce-Dienstleister Baozun Inc. reiht sich in eine wachsende Liste von chinesischen Technologiefirmen ein, die ihre Börsennotierung an der Wall Street mit einem Zweitlisting an der Hongkonger Börse zu flankieren gedenken. Dem Vernehmen nach hat Baozun eine Reihe von Investmentbanken als Emissionsbegleiter ausgesucht und könnte bereits im September die Sekundäremission bestreiten. Entsprechende Mandate sollen an Citigroup, Credit Suisse sowie China Merchants Bank International Capital Corp. vergeben worden sein.Marktteilnehmer veranschlagen die geplante Kapitalaufnahme in Hongkong auf mindestens 500 Mill. Dollar. Damit würde es sich um einen eher kleinen Auftritt handeln, nachdem zuletzt chinesische Technologiefirmen wie der E-Commerce-Riese JD.com und der Internetkonzern Netease mit ihren Hongkonger Sekundärlistings insgesamt gut 7 Mrd. Dollar eingespielt hatten.Der seit dem Frühjahr entfachte Drang chinesischer Tech-Unternehmen, ihren Wall-Street-Auftritt mit einem Sekundärlisting in Hongkong zu unterfüttern, kann nicht zuletzt auf die wachsenden Spannungen zwischen China und den USA zurückgeführt werden. In der US-Politik regen sich immer wieder Stimmen, die zu Sanktionsmaßnahmen gegen chinesische Unternehmen aufrufen, die im Ernstfall sogar auf ein Delisting in den USA hinauslaufen könnten. Gleichzeitig können die Tech-Firmen eine wachsende Begeisterung chinesischer Anleger für sogenannte “Heimatrückkehrer” für großzügige Kapitalaufnahmen in der frei konvertiblen Hongkonger Währung nutzen.Bei der seit 2015 an der Nasdaq gelisteten Baozun handelt es sich um einen Nischenanbieter im riesigen chinesischen E-Commerce-Markt. Die Gesellschaft bedient physische Einzelhändler mit E-Commerce-Diensten in Bereichen wie Ladenmanagement, digitales Marketing, Kundenservice und Lagerlogistik. Dabei arbeitet Baozun mit den führenden chinesischen Onlinehandelsbetreibern Alibaba und JD.com wie auch mit dem US-Riesen Amazon zusammen.