BASF steckt in der Flaute fest

Chemiekonzern spürt keine Erholung im dritten Quartal - Agrarchemie soll künftig deutlich zulegen

BASF steckt in der Flaute fest

swa Frankfurt – Der von der Konjunkturflaute getroffene Chemiekonzern BASF hat auch im dritten Quartal keine Erholung zu spüren bekommen. Die Absatzvolumina seien im Juli und August gesunken, sagte Vorstandschef Martin Brudermüller am Freitag auf einem Investorentag im belgischen Gent. Der Trend habe sich auch im September nicht verbessert. Der Ertragsmix ähnele dem aus dem Vorquartal, in dem BASF einen deutlichen Gewinnrückgang vermeldet hatte. Die Zahlen für das dritte Quartal will der Konzern am 24. Oktober veröffentlichen.Um dem Ertragsrückgang zu begegnen, hat BASF ein Sparprogramm eingeläutet, das den Abbau von 6 000 der weltweit 122 000 Stellen vorsieht. Im laufenden Jahr sollen die Einsparungen eine halbe Milliarde Euro zum operativen Ergebnis beitragen, im kommenden Turnus sollen es bis zu 1,3 Mrd. sein und von 2021 an dann 2 Mrd. Euro.BASF bekommt unverändert die schwächelnde Nachfrage aus der Automobilindustrie, einer der größten Kundengruppen, zu spüren, ergänzte Brudermüller. Im Agrargeschäft habe der Konzern dagegen einen guten Saisonstart in Südamerika hingelegt. Dieses Geschäft war im ersten Halbjahr von Unwettern und Überschwemmungen in Nordamerika belastet gewesen.Das zuletzt mit Akquisitionen verbreiterte Agrarchemiegeschäft soll künftig ein dynamisches Wachstum zeigen. Angestrebt wird ein größerer Marktanteil sowie ein Wachstum, das einen Prozentpunkt über dem des Agrarmarktes liegt. BASF rechnet zwischen 2018 und 2030 global mit einem Marktwachstum um durchschnittlich 3 %, getragen von Pflanzenschutzprodukten und Saatgut. Der Umsatz der BASF soll bis 2030 in dem Geschäft um 50 % zulegen. In den zwölf Monaten von Mitte 2018 bis Mitte 2019 hat das Segment 7,4 Mrd. Euro umgesetzt.Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Sondereffekten soll im Schnitt um 5 % pro Jahr vorankommen. Bei hoher Forschungsintensität will der Konzern die Ebitda-Marge in den nächsten Jahren auf 23 % hieven. Ziel ist es, bis 2028 mehr als 30 neue Produkte in den Markt zu bringen, mit einem Umsatzpotenzial von in der Spitze 6 Mrd. Euro. Aktienkurs steigtBASF hatte mit einer Gewinnwarnung im Juli für Schockwellen gesorgt. Brudermüller bestätigte nun die Jahresprognose und die mittelfristigen Ziele für den Konzern. Er bekräftigte auch die Absicht, die Dividende jährlich steigern zu wollen. Zudem würden Aktienrückkäufe in Betracht gezogen.Die BASF-Aktie gehörte am Freitag mit einem Plus in Höhe von 2,5 % auf 63,54 Euro zu den stärksten Werten im Dax.