Chemieindustrie

BASF will ESG-Spitzenreiter in Südchina werden

Mit dem bis zu 10 Mrd. Euro teuren Aufbau eines neuen Standorts im Reich der Mitte will BASF ökologische Maßstäbe in der Chemieproduktion setzen und von der Wachstumsdynamik Chinas profitieren.

BASF will ESG-Spitzenreiter in Südchina werden

swa Frankfurt

Der Chemiekonzern BASF nutzt den  Bau eines großen integrierten Produktionsstandortes in Südchina, um Maßstäbe in Umweltschutz und Arbeitssicherheit zu setzen. Der Konzern will sich als Frontrunner im Thema Nachhaltigkeit positionieren, unterstreicht BASF-CEO Martin Brudermüller bei der Erläuterung der Investitionspläne im Reich der Mitte. Dieser Anspruch sei auch für die chinesische Regierung von hoher Bedeutung.

Der neue Verbundstandort Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong soll nach den Vorstellungen von BASF global den niedrigsten CO2-Fußabdruck in einer solchen Anlage erreichen. Das sei auch für die Kunden der BASF von höchstem Interesse, denn der Chemiekonzern helfe den Abnehmern mit diesem Anspruch, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Den Bezug erneuerbarer Energien für die erste Projektphase habe sich der Konzern mit starker staatlicher Unterstützung gesichert. Für die Ausbauphasen 1 und 2 seien mehr als 400 Megawatt nötig, bis 2030 solle dieser Bedarf zu 100% aus regenerativen Quellen gespeist werden. BASF strebt im gesamten Konzern das Ziel an, von 2050 an klimaneutral zu arbeiten.

BASF erwartet in den nächsten Jahren hohe Dynamik in der chinesischen Wirtschaft. Das weltweite Chemiewachstum wird nach den Schätzungen des Konzerns bis 2030 durchschnittlich 3,3% erreichen. China werde zwei Drittel des globalen Wachstums tragen, so dass der Zuwachs dort –  getrieben von der Binnennachfrage –  doppelt so hoch ausfallen werde wie in den anderen Regionen der Welt. China werde dann 2030 für 68% der globalen Chemieproduktion stehen.

Kundennähe gesucht

BASF, seit mehr als 100 Jahren in China aktiv, sehe sich in guter Position, um von den Wachstumstrends dort zu profitieren. Der Konzern hat in den vergangenen 20 Jahren in der Region mehr als 6 Mrd. Euro investiert und setzte zuletzt 2020 in China rund 8,5 Mrd. Euro um. Für den neuen Standort Zhanjiang wird bis 2030 ein Umsatz von 4 bis 5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis (Ebitda) wird mit 1,0 bis 1,2 Mrd. Euro angepeilt. BASF plant Investitionen von 8 bis 10 Mrd. Euro für den Standort mit höchstem Mitteleinsatz in den Jahren 2023 bis 2025.

Mit der Produktion in Zhanjiang zielt der Konzern auf Kunden aus der Automobil- und Elektronikindustrie sowie Hersteller von Konsumgütern und Gesundheitsprodukten. Als erste Anlage soll 2022 die Produktion von Spezialkunststoffen anlaufen.

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