Flaute am Markt

Basler schwört Investoren auf Verlust im Gesamtjahr ein

In Reaktion auf eine anhaltend schwache Nachfrage kündigt Basler einen Stellenabbau an. Die Prognose für das Gesamtjahr ist nicht mehr zu halten. Die Aktie erholt sich trotzdem bis zum Mittag.

Basler schwört Investoren auf Verlust im Gesamtjahr ein

Der Bildverarbeitungsspezialist Basler hat wegen einer andauernden Marktflaute seinen Ausblick spürbar gesenkt. So dürfte der Umsatz im Gesamtjahr anstatt 235 bis 265 Mill. Euro nun nur noch zwischen 200 und 215 Mill. Euro betragen, wie das Unternehmen am Montag in Ahrensburg mitteilte. Weil das Management mit dem Abbau von rund 200 Vollzeitstellen gegenrudern will und dadurch mit Kosten in Millionenhöhe rechnet, erwartet es einen Vorsteuerverlust von 12 bis 20 Mill Euro. Die Aktie brach ein.

Das im SDax notierte Papier rutschte am Vormittag um bis zu 12,5% ab, zuletzt notierte es aber wieder auf dem Niveau von Freitag. Im laufenden Jahr hat der Kurs gut die Hälfte eingebüßt. Basler hat eine Marktkapitalisierung von rund 430 Mill. Euro. Nach Unternehmensangaben gehören 53% der Anteile der Holding des Firmenmitgründers Norbert Basler.

Bisher hatte das Unternehmen eine Vorsteuerrendite zwischen 5 und 8% angepeilt und damit einen Vorsteuergewinn von knapp 12 bis gut 21 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Die Nachfrageschwäche auf den asiatischen und amerikanischen Märkten bleibe bestehen, zudem gebe es zunehmend Rezessionssignale in Europa, hieß es von Basler. Das Management rechne nicht mehr mit einer Erholung der Nachfrage vor Anfang 2024, darüber hinaus werde sie langsamer vonstattengehen als bislang angenommen.

Sparprogramm kostet Millionen

Für das Spar- und Umbauprogramm werden wohl 11 bis 13 Mill. Euro fällig, die größtenteils im dritten Quartal anfallen dürften. Ende März zählte das Unternehmen 1139 Mitarbeiter, demnach steht nun etwa jede sechste Stelle vor dem Aus. Auch die Mittelfristpläne von rund 400 Mill. Euro Umsatz im Jahr 2025 seien zu ambitioniert und müssten revidiert werden, hieß es. Ein Update will die Unternehmensführung zum Jahreswechsel geben, sobald Dauer und Intensität der Marktschwäche besser eingeschätzt werden könnten.

Im ersten Halbjahr traf den Konzern eine schwache Nachfrage, auch weil Kunden ihre stark erhöhten Lagerbestände abbauten. Basler stellt unter anderem Kameras für Industriemaschinen, Medizintechnikgeräte und die Verkehrskontrolle her. Das Unternehmen will den generellen Kurs fortsetzen, sich vom Kamerahersteller zum Vollanbieter im Bereich Computer Vision weiterzuentwickeln. Den detaillierten Halbjahresbericht legt das Unternehmen am 10. August vor.