Tief- und Maschinenbau

Bauer rechnet mit erheblichem Verlust

Die gestiegenen Zinsen haben Folgen für das Unternehmen: Vermögenswerte müssen wegen deutlich steigender Kapitalkosten korrigiert werden. Zudem belasten defizitäre Tochterfirmen das Jahresergebnis.

Bauer rechnet mit erheblichem Verlust

jh München

Knapp drei Wochen nachdem die Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung beschlossen hat, überrascht die Bauer AG ihre Aktionäre mit einer drastisch verschlechterten Ergebnisprognose für dieses Jahr. Wegen Abwertungen und Abwicklungen von Tochterfirmen rechnet der Vorstand des Tiefbau- und Maschinenbauunternehmens nun mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von −65 Mill. bis −90 Mill. Euro. Bisher hatte Bauer ein Ebit deutlich unter dem Vorjahreswert prognostiziert. Für das vergangene Jahr waren 36 (i.V. 56) Mill. Euro ausgewiesen worden. Der Aktienkurs fiel am Dienstag nach der Nachricht kräftig und beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 9,4% auf 6,76 Euro. Der Bezugspreis für die neuen Aktien beträgt, wie berichtet, 6 Euro.

Eine Abwertung auf das Anlage- und Umlaufvermögen zum Ende dieses Jahres werde das Ebit 2022 mit 55 Mill. bis 70 Mill. Euro belasten, kündigte das Unternehmen in Schrobenhausen (Oberbayern) an. Grund seien ein deutlicher Anstieg der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten wegen der höheren Zinsen sowie eine veränderte Beurteilung von Länderrisiken.

Zudem erwartet der Vorstand eine Ergebnisbelastung aus dem Verkauf sowie der Abwicklung von verlust­reichen Tochterunternehmen von 25 Mill. bis 35 Mill. Euro. Darunter ist eine Brunnenbohrfirma in Jordanien.