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Baustoffkonzern Holcim stößt Brasilien-Geschäft ab

Der Baukonzern Holcim will seine Abhängigkeit vom angestammten Geschäft mit Transportbeton und Zuschlagstoffen senken und verkauft sein Geschäft in Brasilien.

Baustoffkonzern Holcim stößt Brasilien-Geschäft ab

md Frankfurt

Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim verkauft sein Geschäft in Brasilien für 1,03 Mrd. Dollar an die Companhia Siderúrgica Nacional (CSN). Mit der Transaktion treibt das Unternehmen die Strategie voran, die Abhängigkeit vom angestammten Geschäft mit Zement, Transportbeton und Zuschlagstoffen zu senken und stärker auf kapital­ärmere und nachhaltigere Segmente der Baubranche zu setzen. „Diese Veräußerung ist ein weiterer Schritt in unserer Transformation zum weltweit führenden Anbieter von innovativen und nachhaltigen Baulösungen“, erklärte CEO Jan Jenisch. „Sie gibt uns die Flexibilität, in attraktive Wachstumsmöglichkeiten zu investieren.“

Mit dem Verkauf stärke Holcim die Bilanz und senke den Verschuldungsgrad. Im Gegenzug will der Rivale von Heidelberg Cement wachstumsstarke Bereiche wie das Bedachungsgeschäft ausbauen. Bereits Anfang des Jahres hatte Holcim für 3,4 Mrd. Dollar den US-Hersteller von Solardächern, Feuchtigkeitsbarrieren und Isolationen Firestone Building Products erworben.

Zuvor hatte sich der Weltmarktführer aus dem Zementgeschäft in mehreren Schwellenländern zurückgezogen. Einer der Treiber des Konzernumbaus ist die Abneigung vieler Investoren gegen Unternehmen aus klimaschädlichen Branchen. Studien zufolge verursachen die Zementhersteller 8% der globalen Treibhausgasemissionen. Die Zürcher Kantonalbank begrüßte die Entscheidung, „aus dem unterdurchschnittlich profitablen Geschäft zu einem soliden Verkaufspreis auszusteigen“.