Baxter greift Fresenius im Dialysemarkt an

Finanzinvestoren verkaufen Gambro für 4 Mrd. Dollar

Baxter greift Fresenius im Dialysemarkt an

swa Frankfurt – Der US-Gesundheitskonzern Baxter übernimmt für umgerechnet 4 Mrd. Dollar einschließlich Schulden den schwedischen Dialysespezialisten Gambro. Nach langen Verhandlungen mit den beiden Finanzinvestoren EQT (51 %) und Investor AB (49 %) sind sich die Beteiligten handelseinig geworden.Baxter baut sein Geschäft mit Produkten für chronisch Nierenkranke deutlich aus. Beide Konzerne stehen im Geschäft mit Dialyseprodukten in Konkurrenz zu Fresenius Medical Care (FMC). In dem Markt ist das Bad Homburger Unternehmen nach eigenen Angaben mit 33 % Marktführer, während Baxter auf 19 % kommt und Gambro auf 13 %. Einschließlich der Aktivitäten der Schweden ist der US-Konzern nun auf Augenhöhe. Während FMC und Gambro vor allem auf Hämodialyse, also die Blutwäsche über einen externen Filter in einem Dialysegerät konzentriert sind, ist Baxter führend in der Peritonealdialyse, die über das Bauchfell der Patienten läuft. Somit bietet Gambro, die 1,6 Mrd. Dollar umsetzte, eine strategische Ergänzung. Baxter, die im Konzern auf Erlöse von knapp 14 Mrd. Dollar kommt, erzielt 2,5 Mrd. im Dialysegeschäft. Regional arrondiert der US-Konzern in Europa. Die Synergien der Übernahme werden auf 300 Mill. Dollar ab 2017 geschätzt. Erste Ergebnisbeiträge je Aktie werden ab 2014 erwartet. Beraten wird Baxter von J. P. Morgan, rechtlich steht Kirkland & Ellis zur Seite.EQT und Investor AB hatten Gambro 2006 übernommen und von der Börse genommen zu einem Unternehmenswert einschließlich Nettofinanzschulden von 35 Mrd. skr (5,3 Mrd. Dollar). Das restliche Geschäft mit Dialysekliniken ging 2007 für 6,1 Mrd. skr (0,9 Mrd. Dollar) an Bridgepoint, die Bluttechnologie 2011 für 2,6 Mrd. Dollar an die japanische Terumo. Mit dem jüngsten Deal haben alle Gambro-Aktivitäten neue Eigentümer. Den gesamten Transaktionswert der drei Devestitionen gibt EQT mit 50 Mrd. skr (7,6 Mrd. Dollar) an.