Bayer-Chef Baumann zieht Bilanz
Scheidender Bayer-Chef zieht positive Bilanz
Nachfolger Anderson als “perfekte Besetzung” gerühmt
ab Düsseldorf
Grosso modo ist Bayer-Vorstandschef Werner Baumann mit seiner Arbeit als Vorstandsvorsitzender des Konzerns zufrieden. “Bayer steht heute auf einem sehr starken und robusten Fundament”, sagt der Ende Mai scheidende Vorstandchef laut Redemanuskript anlässlich der Hauptversammlung an diesem Freitag. Bayer habe die Monsanto-Integration erfolgreich bewältigt, sich mit Verkäufen weiter auf das Kerngeschäft fokussiert, die Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen erheblich gesteigert und dabei die technologischen Möglichkeiten erweitert, zählt der seit Mai 2016 amtierende Vorstandschef auf. Tatsächlich muss Baumann auf Druck der Investoren ein Jahr früher als geplant aus dem Amt scheiden.
Zwar räumt Baumann ein, dass “einiges sicherlich enttäuschend und nicht wie erhofft” gelaufen sei, insgesamt habe Bayer aber “viele Erfolge” gefeiert. Seinen designierten Nachfolger Bill Anderson, dem Baumann den Staffelstab Ende Mai übergibt, bezeichnet Baumann “als perfekte Besetzung für diese Aufgabe”. Zu den von Investoren vehement geforderten strukturellen Veränderungen äußert sich der scheidende Manager nicht: “Sie werden verstehen, dass ich seiner (Andersons) Analyse nicht vorgreifen kann.” Bayer verfüge über ausgezeichnete Zukunftsperspektiven und er, Baumann, sei sicher, dass “dieses hervorragende Unternehmen die beste Zeit noch vor sich hat”.
Unzufriedenheit äußert Baumann mit Blick auf den Aktienkurs. “Der Börsenwert liegt aus unserer Sicht noch immer deutlich unter dem tatsächlichen Wert unseres Unternehmens. Wir werden hart daran arbeiten, diese Lücke zu schließen”, verspricht der Manager.
Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann, der sich am Freitag zur Wiederwahl stellt, geht in seiner Rede auf die Kritik der Investoren ein und stellt für die Hauptversammlung im kommenden Jahr ein überarbeitetes Vergütungssystem in Aussicht. Der Vergütungsbericht war 2022 bei den Aktionären durchgefallen.