Bayer könnte Glyphosat-Streit für 10 Mrd. Dollar beilegen

Bloomberg: Gespräche mit Klägeranwälten laufen

Bayer könnte Glyphosat-Streit für 10 Mrd. Dollar beilegen

dpa-afx New York – Die Schlagzahl bei den Spekulationen über eine baldige Einigung des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer im US-Glyphosat-Streit wird höher: So berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Vergleichsverhandlungen vertraute Personen, dass Anwälte einiger Kläger mit Bayer über einen Vergleich gegen die Zahlung von insgesamt 10 Mrd. Dollar verhandelten.Erst in der vergangenen Woche hatte der in dem Rechtskonflikt um angebliche Krebsgefahren von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat vermittelnde Mediator Ken Feinberg sich “verhalten optimistisch” gezeigt, dass innerhalb etwa eines Monats eine Einigung erzielt werden könnte. In einigen Diskussionen hätten Bayer-Anwälte gesagt, das Unternehmen werde 8 Mrd. Dollar für die Lösung der aktuellen Fälle beiseitelegen und 2 Mrd. für künftige Klagen reservieren, hieß es weiter. Den Kreisen zufolge stehe die Summe nicht fest und könne sich im Zuge der Gespräche ändern.Ein Bayer-Sprecher wollte sich nicht zu dem genannten Volumen äußern. Die Aktionäre von Bayer verteilten dennoch schon einmal ein paar Vorschusslorbeeren. Der Aktienkurs stieg am Freitag um 3 % auf 76,49 Euro. Damit setzten die Papiere ihre Erholung fort, nachdem sie im Juni 2019 im Sog der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten auf ein Mehrjahrestief von rund 52 Euro gefallen waren. Bayer hatte sich 2018 mit dem über 60 Mrd. Dollar teuren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto immense Rechtsrisiken ins Haus geholt. Die ersten US-Prozesse wegen angeblich krebserregender Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto hatte Bayer verloren, die Schuldsprüche jedoch angefochten. Zuletzt gab es Unterstützung von der US-Regierung, deren Umweltbehörde EPA Glyphosat nicht als krebserregend einstuft.