Pharmaindustrie

Bayer protzt mit Pharmapipeline

Ob Zufall oder nicht. Einen Tag nach Bekanntwerden des Einstiegs von Hedgefonds-Veteran Jeffrey Ubben bei Bayer enthüllt der Konzern das Umsatzpotenzial seiner Pharmapipeline.

Bayer protzt mit Pharmapipeline

ab Köln – Im Wettlauf gegen die Zeit, was den Patentablauf der beiden umsatzstärksten Pharmaprodukte betrifft, macht Bayer Fortschritte. Die größte Hoffnung ruht dabei auf dem neuen Gerinnungshemmer Asundexian, dem ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 5 Mrd. Euro zugetraut wird, wie Bayer anlässlich einer Healthcare-Konferenz in San Francisco berichtet. Zusammen mit drei weiteren potenziellen Blockbustern wird der Forschungspipeline ein Spitzenumsatzpotenzial von über 12 Mrd. Euro zugestanden. Bislang hatte Bayer das Potenzial auf mehr als 5 Mrd. Euro taxiert.

In der Summe noch nicht berücksichtigt ist das Potenzial, das in den Zell- und Gentherapieplattformen schlummert. „Das ist heute noch nicht genau zu quantifizieren, könnte aber Umsätze von mehreren Milliarden Euro erzielen“, sagt Pharmavorstand Stefan Oelrich.

Einen wahren Wachstumssprung gesteht Bayer dem Faktor-XIa-Hemmer Asundexian zu. Für den potenziellen Xarelto-Nachfolger ist gerade ein Phase-III–Entwicklungsprogramm angelaufen, an dem weltweit fast 30 000 Patienten teilnehmen. Bislang hatte Bayer für dieses Medikament, das gegenüber Konkurrenzprodukten ein geringeres Blutungsrisiko aufweist, keinen Zielumsatz genannt. Mit der Marktreife wird 2026 gerechnet. Auf unverändert mehr als 3 Mrd. Euro wird das Spitzenumsatzpotenzial für das Krebsmedikament Nubeqa (Prostatakrebs) taxiert. In einer Indikation liegt der Marktanteil des Präparats in den USA nach den Angaben mittlerweile bei 30 %.

Auf eine vergleichbare Größenordnung, was den Spitzenumsatz anbelangt, bringt es Kerendia zur Behandlung chronischer Nierenerkrankungen. Dem Medikament sei „eine der erfolgreichsten Markteinführungen auf dem US-Markt“ gelungen, heißt es. Last but not least wird auch Elinzanetant, einem Medikament zur Behandlung von Beschwerden während der Wechseljahre, Blockbusterstatus zugeschrieben. In der zweiten Jahreshälfte 2023 werden hier erste Ergebnisse aus einer Phase-III-Studie erwartet.

„Wir erwarten für 2023 eine Reihe wichtiger Entwicklungsmeilensteine sowohl für unser frühes als auch spätes Entwicklungsportfolio“, sagt F&E-Leiter Christian Rommel.