Goodwill-Abschreibung

Bayer senkt Ausblick für das Geschäftsjahr

Goodwill-Abschreibungen auf das Glyphosat-Geschäft zwingen Bayer zu einer Senkung der Jahresziele. Im zweiten Quartal führen die Abschreibungen zu einem Jahresverlust.

Bayer senkt Ausblick für das Geschäftsjahr

Bayer senkt Ausblick
für das Geschäftsjahr

Abschreibungen auf Glyphosat-Geschäft belasten

dpa-afx/kro Leverkusen

Der Bayer-Konzern reiht sich in den Reigen der Chemiekonzerne ein, die in den vergangenen Tagen und Wochen ihre Jahresziele zusammengestrichen haben. Das Management senkte seine Erwartungen für Umsatz und operativen Gewinn. Der weitere Preisverfall und geringere Volumina aufgrund des Abbaus von Lagerbeständen insbesondere von glyphosatbasierten Produkten sowie schlechte Witterungsbedingungen hätten den Druck erhöht, teilte der Konzern am Montag überraschend in Leverkusen mit und legte auch vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr vor.

Demnach nimmt der Konzern um den im Juni angetretenen Vorstandsvorsitzenden Bill Anderson eine Abschreibung auf sein Glyphosatgeschäft in Höhe von 2,5 Mrd. Euro vor, was zu einem Verlust von 2 Mrd. Euro im zweiten Quartal führen werde. Der Aktienkurs des Konzerns gab nachbörslich um gut 3% nach. Auf Jahressicht liegen die Titel mit gut 9% im Minus.

Der um Wechselkursschwankungen bereinigte Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr bei Bayer nun nur noch 48,5 bis 49,5 Mrd. Euro erreichen. Zuvor war der Konzern von bis zu 52 Mrd. Euro ausgegangen. Der außerdem um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll zwischen 11,3 und 11,8 Mrd. Euro liegen, statt bislang 12,5 bis 13 Mrd. Euro. Der bereinigte Gewinn je Aktie wird bei 6,20 bis 6,40 statt 7,20 bis 7,40 Euro erwartet. Zudem dürfte es dieses Jahr keine freien Barmittelzuflüsse geben. Die endgültigen Zahlen will Bayer am 8. August bekannt geben.

Im Mai hatte Bayer zur Veröffentlichung der Geschäftszahlen aus dem ersten Quartal bereits mitgeteilt, dass die Normalisierung der Glyphosatpreise schneller vonstattengeht als erwartet. Parallel dazu musste aber auch die Pharmasparte zum Jahresstart Federn lassen. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) gab als Konsequenz um 15% auf 4,5 Mrd. Euro nach.