Bayer stellt sich in der Pharma breiter auf

Gen- und Zelltherapie auf dem Vormarsch

Bayer stellt sich in der Pharma breiter auf

ab Düsseldorf – Im Zuge der Transformation des Pharmageschäfts stellt sich Bayer breiter auf. Eine besondere Rolle kommt dabei den Themen Gen- und Zelltherapie zu, wo sich die Leverkusener zuletzt mit den zwei Akquisitionen Bluerock und Askbio stärkten. Beide Unternehmen agieren völlig eigenständig unter dem Dach von Bayer, wie Stefan Oelrich, Pharmavorstand von Bayer, auf dem virtuellen Medientag erläuterte. Gesteuert und eingebunden in den Konzern werden die Firmen über die neu geschaffene Plattform für Zell- und Gentherapie.Die technische Revolution in der Pharma finde jetzt statt und Bayer befinde sich dabei an der Speerspitze der Bewegung. Noch sei die Zeit nicht reif, um eine neue Prognose für die Pharmasparte abzugeben, beschied Oelrich. Doch setzt er darauf, dass die neuen Therapieformen in der zweiten Hälfte der Dekade spürbar zum Wachstum beitragen.Doch auch die klassische Medikamentenforschung hat Bayer keineswegs abgeschrieben. Mehr als 50 Projekte befänden sich in unterschiedlichen Phasen in der klinischen Entwicklung, sagte Oelrich. Dabei enthalte die Pipeline mehrere potenzielle Blockbuster, die gerade zugelassen sind – wie Nubeqa zur Behandlung von Prostatakrebs – oder sich in der späten Entwicklungsphase befinden. Zu Letzteren gehört Finerenon für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes, ein Medikament auf dem Gebiet der Frauengesundheit, auf das Bayer mit der Übernahme von Kandy Therapeutics Zugriff bekam, und Vericiguat gegen Herzinsuffizienz, das zusammen mit Merck & Co. entwickelt wird. Diesen Medikamenten, die in drei bis vier Jahren auf den Markt kommen sollen, wird ein Spitzenumsatz von jeweils mehr als 1 Mrd. Euro zugetraut.Nachschub aus der Forschungspipeline kann Bayer gut gebrauchen, laufen in den nächsten Jahren doch die Patente der Kassenschlager Xarelto und Eylea, die für 40 % des Pharmaumsatzes stehen, aus.