Hohe Dynamik in der Wirtschaftsprüfung

BDO setzt auf Technologiekompetenz

Der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft gelingt in Deutschland ein Rekordwachstum mit zweistelligem Plus in allen Segmenten.

BDO setzt auf Technologiekompetenz

BDO setzt auf Technologiekompetenz

Prüfungs- und Beratungsgesellschaft gelingt in Deutschland Rekordwachstum mit zweistelligem Plus in allen Segmenten – SAP-Mandat noch nicht enthalten

swa Frankfurt

BDO kommt mit großem Schwung voran. Im vergangenen Turnus (30.9.) hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft das beste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte erzielt. Die deutsche BDO baute den Umsatz um 16,5% auf 404 Mill. Euro aus. Dabei haben alle drei Geschäftsfelder mit einem zweistelligen Wachstum zu der positiven Entwicklung beigetragen, erläutert Co-CEO Andrea Bruckner.

BDO profitiert nach ihren Worten von ihrer multidisziplinären Aufstellung. Das Dienstleistungsspektrum bilde die Komplexität und die Anforderungen in Unternehmen ab. Die Gesellschaft habe zudem viel in Personal und IT investiert, das seien die Grundbausteine für Qualität und starkes kontinuierliches Wachstum, unterstreicht Co-Vorstandschef Parwäz Rafiqpoor – das Führungsduo bildet seit einem Jahr gemeinsam die deutsche BDO-Spitze.

Regulatorik sorgt für Wachstum

Speziell die technologische Kompetenz ist nach Darstellung von BDO ein wichtiger Wachstumstreiber, sei es in digitalen Lösungen in der Steuerberatung oder im Angebot eines Cloud-basierten Systems als Sicherheitsarchitektur gegen Cybercrime.

Beide sehen für BDO auch in Zukunft sehr gute Chancen – „nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Regulatorik und knapper Kapazitäten im Markt“. Der Markt suche einen neuen Player, der mit kundennahen Lösungen aufwarte. Dabei gehe es den Auftraggebern mehr um Qualität als um Größe. Mit 115.000 Mitarbeitenden weltweit sei BDO aber auch "für nichts mehr zu klein“, sagt Rafiqpoor.

Das laufende Geschäftsjahr sei „ordentlich“ angelaufen. BDO sieht sich auf dem Weg zu erneut zweistelligem Wachstum in Deutschland, hält sich mit einer konkreten Prognose aber noch zurück, weil die umsatzstärksten Monate Mai und Juni noch bevorstünden.

Neues Büro in Nürnberg

Der Personalaufbau läuft weiter. Am 1. Juli will BDO ein neues Office in Nürnberg eröffnen, um die Präsenz in Süddeutschland nach dem Aufbau in Stuttgart weiter zu stärken – es wird die 28. Niederlassung hierzulande sein. Bis Jahresende sollen in Nürnberg 40 bis 50 Mitarbeitende an Bord sein, mittelfristig sollen dort mehr als 100 Beschäftigte arbeiten. Insgesamt hat BDO in Deutschland mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Am stärksten zugelegt hat BDO im vergangenen Geschäftsjahr in der Wirtschaftsprüfung. Der Umsatz des Segments Audit & Assurance legte um 21,2% auf 179 Mill. Euro zu. Darin sind die beiden großen neuen Prüfungsmandate von SAP und EnBW noch nicht berücksichtigt. Es habe aber Mandatsgewinne im Mittelstand gegeben. Zudem habe BDO das Dienstleistungsportfolio ausgebaut.

Mandat im SDax

Gewonnen hat BDO auch ein neues Mandat im SDax, wie der Einladung der Hauptversammlung des Motorenbauers Deutz zu entnehmen ist, wo die Gesellschaft als Abschlussprüfer vorgeschlagen wird. Dabei hat sich BDO gegen KPMG durchgesetzt. Zuletzt hatte PwC die Deutz-Bilanz geprüft.

BDO war die erste aus dem Kreis der mittelständischen Prüfungsgesellschaften, die das Mandat als Abschlussprüfer eines Dax-Unternehmens erhielt. Die erste Prüfung von SAP habe BDO jüngst „sehr erfolgreich“ abgeschlossen, sagt Bruckner.

Erste SAP-Prüfung abgeschlossen

Laut Geschäftsbericht des Softwarekonzerns fließt BDO Deutschland daraus ein Prüfungshonorar von 8 Mill. Euro zu; einschließlich ausländischer BDO-Gesellschaften und prüfungsnaher Dienstleistungen sind es in Summe 14 Mill. Euro. Vorgänger KPMG erhielt für die Prüfung 2022 insgesamt 24 Mill. Euro, darunter aber 10 Mill. für prüfungsnahe Dienstleistungen.

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