Kriselnder Einzelhändler

Bed Bath & Beyond plant Milliarden-Transaktion

Der schwer gebeutelte Haushaltswarenhändler Bed Bath & Beyond will sich mit einer Kapitalerhöhung vor der Insolvenz retten. Die Aktie des Unternehmens zeigt sich hochvolatil.

Bed Bath & Beyond plant Milliarden-Transaktion

xaw New York

Der kriselnde Einzelhändler Bed Bath & Beyond hat im Kampf gegen die Insolvenz Investorenzusagen für eine Kapitalerhöhung von über 1 Mrd. Dollar eingeholt. Das Unternehmen will wandelbare Vorzugsaktien und Optionsscheine zum Kauf von Vorzugs- sowie Stammaktien veräußern.

Für einen 225 Mill. Dollar umfassenden Teil der Transaktion hätten Investoren ihre unmittelbare Unterstützung versichert – für weitere 800 Mill. Dollar, die gestaffelt am Markt platziert werden sollen, lägen ebenfalls Zusagen vor. Laut Insidern stammt ein bedeutender Anteil von einem Ankerinvestor. Zudem hat die Investmentfirma Sixth Street Partners, die Bed Bath & Beyond bereits im vergangenen Jahr mit 375 Mill. Dollar beigesprungen war, zugestimmt, die Kreditlinie um 100 Mill. Dollar auszuweiten.

Sollte die Kapitalerhöhung noch scheitern, wird Bed Bath & Beyond nach eigenen Angaben voraussichtlich nur der Gang in die Insolvenz bleiben. Die nun angebotenen Wertpapiere stehen hinter dem Schuldenberg des Unternehmens zurück und würden im Fall einer Restrukturierung wohl liquidiert.

In der vergangenen Woche verpasste der Einzelhändler Zinszahlungen von 28 Mill. Dollar auf drei Anleihetranchen im Gesamtvolumen von 1,2 Mrd. Dollar, die er nun bis Ablauf der 30-tägigen Gnadenfrist am 3. März nachholen muss. Bereits zuvor hatten Banken unter Führung von J.P. Morgan die Kreditlinien des Unternehmens eingefroren, nachdem es gegen Rückzahlungsvereinbarungen verstoßen hatte.

Über die Kapitalerhöhung will Bed Bath & Beyond nun Verpflichtungen aus revolvierenden Kreditfazilitäten nachkommen. Derzeit summiert sich das Volumen der ausstehenden Kreditlinien des Unternehmens auf ungefähr 1,5 Mrd. Dollar.

Die Investorenstimmung bleibt derweil volatil. Schossen Bed Bath & Beyond im Zuge einer allgemeinen Rally sogenannter „Meme Stocks“ – Aktien, die durch konzertierte Käufe von Kleinanlegern getrieben werden – am Montag um 92 % in die Höhe, brachen sie nachbörslich wieder ein. Einerseits würde die Kapitalerhöhung eine Verwässerung für Altaktionäre bedeuten, andererseits hat das Unternehmen weiter mit massiven Problemen zu kämpfen. Der vergleichbare Absatz von Bed Bath & Beyond, die 87 Flaggschiff-Filialen schließt, dürfte im ersten Quartal um 30 bis 40 % fallen.

Wertberichtigt Seite 2

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