Befesa peilt bis zu 1,2 Mrd. Euro Börsenwert an

Notierungsaufnahme am 3. November geplant - Breite Preisspanne von 28 bis 38 Euro

Befesa peilt bis zu 1,2 Mrd. Euro Börsenwert an

hek Frankfurt – Der Finanzinvestor Triton bringt den deutsch-spanischen Metallrecycler Befesa an die Frankfurter Börse und verkauft rund die Hälfte der Aktien. Bei einer Preisspanne von 28 bis 38 Euro kommt der Börsenkandidat auf eine Marktkapitalisierung zwischen 954 Mill. und 1,18 Mrd. Euro, wobei die Gesamtzahl der Aktien variiert und umso höher ausfällt, je niedriger der Ausgabepreis ist. Befesa zieht es in den Prime Standard der Frankfurter Börse, der Handel soll am 3. November starten.Das Basisangebot umfasst 14,3 Millionen Aktien plus 2,15 Millionen Aktien für die Mehrzuteilungsoption. Bei voller Ausübung dieser Option erzielt Triton 461 bis 625 Mill. Euro Bruttoerlös und der Streubesitzanteil beträgt etwa 48 %. Darüber hinaus legt die Beteiligungsgesellschaft weitere 2,15 Millionen Aktien ins Schaufenster, die bei hoher Nachfrage abgegeben werden können. Einschließlich dieser Upsize-Option steigt das Emissionsvolumen auf maximal 707 Mill. Euro.Für das laufende Jahr werden 140 Mill. Euro Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zugrunde gelegt, was bezogen auf den Unternehmenswert (Börsenkapitalisierung plus Verschuldung) ein Multiple von 10,4 bis 12,1 ergibt. Die Liste der potenziellen Vergleichsunternehmen reicht von europäischen Abfallentsorgern (Veolia, Suez) über Metallrecycler (Aurubis, Umicore) und US-Abfallmanagementfirmen bis zu Businessdienstleistern (Rentokil, ISS, Spie, Elis oder SGS). Die Beteiligten sehen die größte Ähnlichkeit mit den vergleichsweise hoch bewerteten Serviceunternehmen. Sie ziehen dabei die Kriterien Umsatzwachstum, Ebit-Marge und die Fähigkeit, Cash-flow in Ertrag umzusetzen, heran. Im Zuge der Roadshow wird sich zeigen, inwieweit Investoren der Argumentation folgen und ob sie Befesa mehr als Recyclingfirma oder als Umweltdienstleister einstufen.Aufgrund dieser Unsicherheit arbeiten Konsortialbanken und Triton mit einer sehr breiten Preisspanne – die obere Grenze liegt um 36 % über der unteren. Als Joint Global Coordinators fungieren die US-Banken Citigroup, Goldman Sachs und J.P. Morgan. Außerdem sind Berenberg, Commerzbank, Santander und Stifel dabei. Investoren können die Anteilscheine von Montag bis 2. November zeichnen. Es wird eine internationale Platzierung der Aktien angestrebt.In den nächsten sechs Monaten darf Triton keine weiteren Papiere verkaufen. Für das Topmanagement gilt eine Veräußerungssperre von zwölf Monaten. Befesa will 40 bis 50 % des Nettogewinns als Dividende ausschütten. Dem Unternehmen fließt kein Geld aus dem Börsengang zu, es trägt aber die Hälfte der Provisionen für die Konsortialbanken.Befesa recycelt Stahlstaub, der bei der Stahlherstellung anfällt, und Salzschlacken von Aluminiumverwertern. In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete der Börsenkandidat aus 374 Mill. Euro Umsatz im fortzuführenden Geschäft 22,4 Mill. Euro Nachsteuergewinn. Triton hatte das Unternehmen 2013 für 1,07 Mrd. Euro inklusive Schulden übernommen. Die Wurzeln von Befesa in Deutschland liegen in der einst zur Metallgesellschaft gehörenden B.U.S. Berzelius Umwelt-Service AG.