Bei AEG Power Solutions steht es kurz vor knapp

S&P stuft auf "CCC +" ab - Zypernkrise wirkt sich aus

Bei AEG Power Solutions steht es kurz vor knapp

wb Frankfurt – Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die mit Aktien und Anleihen am Kapitalmarkt präsente 3W Power noch tiefer in den Ramschstatus gestoßen. Die Bonitätsbewertung wurde um eine Stufe auf “CCC +” zurückgenommen mit negativem Ausblick, die Chance für eine weitere Rücknahme näher an Default stehe bei 1 zu 3. 3W Power ist die Holding der operativ tätigen AEG Power Solutions, die unter anderem auch im Wechselrichtergeschäft tätig ist. Die Aktie, mit 64 Cent ein Penny Stock, brach um knapp 10 % ein, nachdem sie kürzlich bereits über 40 % verloren hatte.AEG Power hatte jüngst von “Zahlungsverzögerungen bei einem europäischen Kunden” berichtet. Dieser habe “sein Beschaffungswesen über eine zypriotische Tochtergesellschaft abwickelt”. Ende 2012 sei ein Anteil von 37,5 % am Forderungsbestand von AEG Power in Höhe von 124,5 Mill. Euro auf den namentlich nicht genannten Kunden entfallen. “Angesichts des Umfangs der Forderungen gegen den Kunden könnte das Unternehmen ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten ausgesetzt sein, sollte es nicht gelingen, einen wesentlichen Teil des von dem Kunden geschuldeten Betrags erfolgreich einzufordern”, muss AEG einräumen. Die Zahlungsverzögerungen hätten sich aufgrund der aktuell vorherrschenden Bankensituation in Zypern noch verschärft. AEG Power hat die Ergebnisziele für 2012 verfehlt, Sonderabschreibungen vorgenommen und die Vorlage des Jahresabschlusses verschoben.Die in Frankfurt gelistete Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg ist an der Börse nur mehr 32 Mill. Euro schwer. Die Anleihe über 100 Mill. Euro (Kupon: 9,25 %), die 2015 fällig wird, notiert bei 86.Das bereinigte operative Ergebnis (vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, Ebitda) verfehlte 2012 die eigene Prognose nach einer Rückstellung für überfällige Forderungen von 8,5 Mill. Euro. Diese stünden im Zusammenhang mit Solarprojekten. Zudem wurde das operative Ergebnis “durch einen erheblichen Rückgang hochprofitabler Polysiliziumsysteme” sowie die “Einführung einer umfassenden Kostenverbesserungsinitiative” gedrückt. Hier geht es um den Abbau von 100 Stellen. Infolge der “Anpassung” der Geschäftspläne fiel eine Wertberichtigung auf immaterielle Vermögenswerte sowie eine beschleunigte Abschreibung über 175,3 Mill. Euro 2012 an.Der Auftragsbestand im vierten Quartal sei um 16 % gesunken. Das Ebitda brach um 82 % auf 2,2 Mill. Euro ein. Ende 2012 waren noch 43 Mill. Euro in der Kasse. Vorstandschef Horst Kayser geht nicht davon aus, dass das “lukrative Geschäft” mit Polysilizium in absehbarer Zeit zurückkehrt. Umsatz und Ebitda sollen 2013 auf der Stelle treten.