Bei Demire-Immobilien geht es rund

Ergebnisansagen für 2016 und 2017 kassiert

Bei Demire-Immobilien geht es rund

wb Frankfurt – Das Gewerbeimmobilienunternehmen Demire Deutsche Mittelstand Real Estate hat im April 2017 festgestellt, dass die operativen Erträge (FFO ohne Verkäufe) im abgelaufenen Jahr weit unter den Erwartungen geblieben sind. Üblichweise wissen die Unternehmen schon zu Beginn eines Jahres recht genau, was am Ende als Ergebnis hängen bleibt. Wie Demire mitteilt, kommen als Funds from Operations für das vorige Jahr vor Minderheiten lediglich 7 Mill. bis 8 Mill. Euro heraus, statt wie noch im Herbst prognostiziert 19,1 Mill. Euro. Nach Minderheiten sind es nurmehr 2 Mill. bis 3 Mill. Euro statt 13,9 Mill. Euro.Hauptgrund sei, dass sich “geplante Reduzierungen von Verwaltungskosten” noch nicht hätten realisieren lassen. Außerdem konnten Steuern einiger Töchter nicht mit Verlustvorträgen der Demire verrechnet werden und es seien unerwartet hohe Kosten für Mieterausbauten angefallen. In einem Zug wird damit auch die FFO-Prognose für den laufenden Turnus von 25 Mill. Euro vor Minderheiten kassiert. Die Mieterträge sollen aber stabil bleiben. Stunden vor dieser nachts um 1 Uhr emittierten Ad-hoc-Mitteilung hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass Vorstandschef Andreas Steyer sein Amt Ende Juni niederlegt. Unter seiner Führung wandelte sich das Unternehmen zu einem auf deutsche B-Lagen fokussierten Gewerbeimmobilienunternehmen mit einem Portfoliowert von 1 Mrd. Euro. Sein Nachfolger wird COO Markus Drews. Finanzchef ist erst seit Anfang März Ralf Kind. Die Aktie gab am Donnerstag rund 7 % nach, womit die Marktkapitalisierung knapp unter 200 Mill. Euro liegt. Großaktionär ist seit Ende 2016 Wecken & Co. mit 26,5 %. Obotritia Capital hält 11,9 %.Ende Februar wurde ein Schuldscheindarlehen über 148 Mill. Euro zu günstigeren Zinskonditionen prolongiert. Zuvor wurde für 7,2 Mill. Euro die 25-Prozent-Beteiligung an der Projektentwicklungsgesellschaft Squadra Immobilien mit Buchgewinn verkauft. Und ein Portfolio von 84 Immobilien und Teile einer Liegenschaft in Darmstadt wurden für 21,6 Mill. Euro abgestoßen.Demire mit Sitz in Langen bei Frankfurt hatte 2015 die Fair Value Reit in München zu 77,7 % übernommen. Der Deal folgte auf die Übernahme der Deutsche Office durch Alstria und die Akquisition der Westgrund durch Adler. Demire erwartete, dass die künftige Größe aufgrund der höheren Visibilität am Kapitalmarkt zu Kostenvorteilen in der Refinanzierung führt. Zudem sollen Synergie- und Skaleneffekte in Verwaltung und Bewirtschaftung Einsparungen bringen, hieß es.